Bundeswehr steht weiter bereit für Corona-Tests in Pflegeheimen

Stuttgart (dpa/lsw) - Der Einsatz von Soldatinnen und Soldaten der
Bundeswehr bei Corona-Schnelltests in Alten- und Pflegeheimen in
Baden-Württemberg wird bis Ostern verlängert. Bund und Länder
einigten sich am Mittwoch darauf, dass die Armee weitere sieben
Wochen in Stadt- und Landkreisen aushelfen soll, in denen nicht
genügend Freiwillige gefunden werden. Wieviele Soldaten benötigt
werden, ist noch nicht ganz klar.

40 von 44 Stadt- und Landkreise haben Bedarf für Hilfe bei den
Schnelltests angemeldet. Nach Angaben der Agentur für Arbeit haben
sich bisher etwa 4000 Freiwillige für die Abnahme von Schnelltests in
Pflegeheimen gemeldet. Doch die Verteilung läuft sehr
unterschiedlich, weil sich in manchen Kreisen viele Menschen, in
anderen eher wenige gemeldet haben.

Nach Angaben aus dem Landesgesundheitsministerium gibt es Kommunen
wie die Landeshauptstadt Stuttgart, die keine Unterstützung brauchen,
da sich genügend Freiwillige gefunden haben. Andere Kreise wollen
nochmal eine Woche oder auch drei Wochen Hilfe durch die Bundeswehr.
Hier spielen auch finanzielle Fragen eine Rolle, weil die Kreise
wissen wollen, wer bei einer Verlängerung für Schulungen,
Verpflegungen und Transport der Soldatinnen und Soldaten aufkommt.

Wie der Städtetag mitteilte, haben auch die meisten Stadtkreise
Bedarf an Freiwilligen angemeldet. Diese Woche werde damit gerechnet,
dass die Mitteilungen kommen, ob und wieviele sie bekommen.
«Voraussichtlich wird der Bundeswehreinsatz, der durchweg sehr
positiv bewertet wird, dort so lange verlängert, bis klar ist, wie
viele Freiwillige kommen werden und bis sie geschult und damit
einsatzbereit sind», erklärte eine Sprecherin.

Derzeit sind noch 808 Einsatzkräfte der Bundeswehr als Hilfen für
Schnelltests an Pflegeheime im Land abgeordnet, teilte ein Sprecher
der Bundeswehr in Baden-Württemberg mit. Die Tests sollen Altenheime
noch besser vor dem Coronavirus schützen. Die Testpflicht gilt für
Pfleger, Besucher, Seelsorger, Handwerker und Physiotherapeuten.

Insgesamt sind derzeit 1862 Soldatinnen und Soldaten mit Amtshilfe im
Kampf gegen Corona im Land beschäftigt. 591 helfen in den
Gesundheitsämtern bei der Kontaktnachverfolgung, 453 leisten Hilfe in
Impfzentren. Zudem sind 10 Einsatzkräfte an Krankenhäuser und
Pflegeheime abgeordnet, um Krankenschwestern und Pfleger zu
entlasten. Um auch Schicht- und Wochenenddienste abzudecken, muss die
Bundeswehr nach eigenen Angaben insgesamt etwa 3500 Soldatinnen und
Soldaten bereithalten.