Kultusminister stellt Plan für Kitas und Schulen in Corona-Krise vor

Seit etlichen Wochen bereits müssen die meisten Schüler ihren
Unterrichtsstoff coronabedingt zu Hause stemmen. Einen Weg zurück aus
dem Homeschooling in die Klassenräume will nun Kultusminister Tonne
präsentieren. Dabei spielen auch Schnelltests eine Rolle.

Hannover (dpa/lni) - Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) will
nach den Bund-Länder-Beschlüssen zur Corona-Krise am Donnerstag einen
10-Punkte-Plan zum weiteren Vorgehen in Schulen und Kitas vorstellen.
Dabei geht es unter anderem um ein freiwilliges
Corona-Schnelltestangebot für das Personal. Außerdem soll über den
Schul- und Kitabetrieb der kommenden Wochen informiert werden. Zudem
werden Weiterentwicklungen beim Distanzlernen und der
Digitalisierung, Maßnahmen zur Stärkung von Kindern und Jugendlichen,
zum Entlasten von Schulleitungen sowie der Erhöhung des
Infektionsschutzes in den Einrichtungen vorgestellt.

Im Moment bieten die Kitas lediglich eine Notbetreuung an. Die
Grundschulen sind im Wechselmodell geöffnet, ein Teil der Schüler
wird in der Klasse und der andere jeweils abwechselnd zu Hause
unterrichtet. Dasselbe gilt für Abschlussklassen an weiterführenden
Schulen sowie für angehende Abiturienten. Grundschuleltern können
ihre Kinder dabei im Moment auch noch komplett zu Hause behalten,
wenn sie dies sicherer finden.

Kürzlich bereits hatte Tonne eine Öffnung der Schulen für alle
Klassen nach einem Ende des aktuellen Lockdowns noch vor Beginn der
Osterferien Ende März ins Auge gefasst. In dieser Zeit sollten die
Schülerinnen und Schüler in geteilten Klassen unterrichtet werden.
Voraussetzung sei eine verbesserte Infektionslage. Für eine
Übergangsphase nach dem Lockdown sei das genau das richtige Modell
bis Ostern, um einen sicheren und schülergerechten Übergang zu
gewährleisten.

Unterdessen zeigten sich Landeselternrat und Philologenverband
besorgt über eine länger dauernde Verschiebung des Unterrichts in das
Distanzlernen. «Nach einem Jahr Leben mit der Pandemie mangelt es
immer noch an der Ausstattung der Schülerinnen und
Schüler mit digitalen Endgeräten. Eltern werden im Homeschooling mit
ihren Kindern alleingelassen», sagte die Elternrats-Vorsitzende
Cindy-Patricia Heine. Zudem sei sinnvoll digital aufbereitetes
Material für das Lernen zu Hause Mangelware, was gerade den
Lernfortschritt benachteiligter Kinder behindere. Ein zügiges
Ausstatten der Lehrkräfte mit Dienstcomputern forderte der
Vorsitzende des Philologenverbandes, Horst Audritz.