Viel Schnee im Norden Mecklenburg-Vorpommerns und Sonnenschein

Im Norden Mecklenburg-Vorpommerns Schnee in rauen Mengen, im Süden
kaum eine Schneeflocke. Die Minusgrade waren aber landesweit zu
messen.

Rostock (dpa/mv) - Viel Schnee im Norden Mecklenburg-Vorpommerns,
Dauerfrost im ganzen Land, wenig Wind und immer wieder Sonne: Der
Winter zeigte sich am Mittwoch zumindest teilweise von seiner schönen
Seite und lud die Menschen zu Spaziergängen ein.

Dabei fielen die Schneemengen sehr unterschiedlich aus, sagte der
Meteorologe Stefan Kreibohm vom Wetterstudio Hiddensee am Mittwoch.
Im äußersten Norden fielen teilweise bis zu 40 oder 50 Zentimeter,
wenige Kilometer südlich konnten es nur noch wenige Zentimeter sein.

In den kommenden Tagen sei noch mit Winterwetter und Dauerfrost zu
rechnen. So sind zwischen Rügen und Nordwestmecklenburg weitere
Schneefälle zu erwarten, sagte Kreibohm. Gleichzeitig werde der Wind
wieder auffrischen und vor allem im Norden Rügens, wo eh der meiste
Schnee liegt, für Verwehungen sorgen. Der Schnee bleibe wegen des
anhaltenden Frostes liegen, mit Temperaturen um den Gefrierpunkt sei
erst am Wochenende bei Tageslicht zu rechnen. Nachts bleibe es
frostig bis minus zehn Grad.

Die Autofahrer zeigten sich nach Einschätzung der Polizei am Mittwoch
meist vorbildlich. Vor allem im Berufsverkehr kam es nur zu wenigen
Glätte- und Auffahrunfällen, sagte eine Sprecherin des
Polizeipräsidiums Rostock, das für den westlichen Teil des Landes
zuständig ist. Aus dem Neubrandenburger Präsidium wurden zwei Unfälle

gemeldet, bei denen die Ursache im Wettergeschehen zu suchen sind.
«Die Straßen waren auch perfekt geräumt», hieß es.

«Wir hatten ein bisschen mehr zu tun», sagte ein Sprecher des für die

Räumdienste zuständigen Landesamts für Straßenbau in Rostock. Die
Arbeiter seien entlang des Wolkenbands von Rügen über Rostock bis
nach Hagenow unterwegs gewesen. Es habe aber nichts gegeben, auf das
die Arbeiter nicht vorbereitet gewesen wären.

Für viele Menschen enden die Ausflüge allerdings in der Klinik. «Wir

haben deutlich mehr Patienten als gewöhnlich bei uns», sagte der Chef
der Unfallchirurgie, Thomas Mittlmeier, in Rostock. Viele Patienten
kämen mit Verstauchungen und Knochenbrüchen in die chirurgische
Notaufnahme, weil sie vor der Haustür, auf dem Weg zur Arbeit oder
zum Einkaufen ausgeglitten sind. Zwar würde durch die
Corona-Beschränkungen für zahlreiche Menschen der Weg zur Arbeit
entfallen, sie verbringen die meiste Zeit zu Hause. Aber sie gingen
häufiger ausgiebig spazieren - dadurch erhöhe sich die Unfallgefahr,
sagte Mittlmeier.

Auch der Chef der Unfallchirurgie am Klinikum Südstadt Rostock,
Thomas Westphal, berichtete von deutlich mehr kleineren Frakturen und
etwas mehr Knochenbrüchen und schneebedingten Verletzungen.
Allerdings wirkten sich der Corona-Lockdown und die Ferien positiv
auf das witterungsbedingte Unfallgeschehen aus. «Normalerweise würde
es bei der Wetterlage ordentlich brummen im OP.» Jetzt gebe es
weniger zu tun als vor Corona-Zeiten bei solchem Wetter.