Umfrage: Unternehmen unzufrieden mit staatlichen Maßnahmen

Mannheim (dpa/lsw) - Die Unternehmen sehen die Corona-Politik nach
einer Umfrage zunehmend kritisch. Anfang Dezember äußerte sich ein
knappes Drittel der Firmen unzufrieden mit den staatlichen Maßnahmen,
wie die Universität Mannheim am Mittwoch mitteilte. Mitte Januar lag
der Anteil bei fast 50 Prozent, ergab die Corona-Befragung des German
Business Panel der Hochschule unter bundesweit wiederkehrend mehr als
10 000 Unternehmen. Der Anteil der zufriedenen Firmen sank in dem
Zeitraum auf unter 20 Prozent.

Die Entwicklung sei nicht nur auf die coronabedingten
Betriebsschließungen zurückzuführen, sondern auch auf «handwerklich
e
Fehler der Politik», sagte Philipp Dörrenberg, Inhaber des Lehrstuhls
für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Steuerlehre an der
Universität Mannheim. Grund seien unerwartete Verwaltungshürden für
den Bezug staatlicher Hilfen. Unter den Unternehmen, die nur schwer
an das versprochene Geld kamen, liegt der Anteil der Unzufriedenheit
laut Umfrage um 36 Prozentpunkte höher als bei anderen. «Die
Unternehmen sind verdrossen, weil es keine Planbarkeit und keine
Verlässlichkeit gibt», resümierte Dörrenberg.

Zudem gehen die Forscher von deutlich rückläufigen Gewinnen deutscher
Firmen aus. Mitte Dezember hätten die Unternehmen dank staatlicher
Hilfen mit stabilen Gewinnen gerechnet. Ende Januar prognostizierten
sie aber um im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehr als 20 Prozent
einbrechende Umsätze und Gewinne.