Müller mahnt zu Vorsicht bei Schulöffnungen

Berlin (dpa) - Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller hat
vor einer zu weitgehenden Öffnungsstrategie für Schulen in der
Corona-Pandemie gewarnt. Er finde es zwar «angemessen und richtig»,
jetzt einen Einstieg zu finden in den Präsenzunterricht an den
Grundschulen, sagte der SPD-Politiker am Donnerstag im
ARD-«Mittagsmagazin». Hier sei aber große Vorsicht angebracht.

«Zwar lösen Schulen keine großen Infektionsketten aus, aber sie
tragen eben zum Infektionsgeschehen auch mit bei», so der Vorsitzende
der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK). Und nun gebe es die
Virus-Mutante in Deutschland. «Insofern muss man auch sehr sensibel
sein bei dem Schulbetrieb. Es geht nicht nur um die Kinder, es geht
um die Lehrerinnen und Lehrer, um Eltern, die sich möglicherweise am
Rande des Schulgeschehens bewegen. Also das muss man alles unter dem
Thema Kontaktvermeidung mitdiskutieren.»

Als «Riesen-Erleichterung» bezeichnete Müller die neuen
Corona-Selbstschnelltests, die im Laufe des Februar zertifiziert und
dann etwa in Berlin in großer Zahl auch an Schulen eingesetzt werden
sollen. «Es gibt mehr Sicherheit für Lehrerinnen und Lehrer und für
die Kinder, für die Eltern natürlich auch», so der Regierungschef.
«Es ist deutlich schneller und einfacher umzusetzen, und wir gewinnen
daraus natürlich immer mehr Sicherheit für Normalität und dann auch
für die nächsten Jahrgangsstufen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der
Länder beraten seit dem Nachmittag über das weitere Vorgehen in der
Corona-Krise. Vor der Videoschalte zeichnete sich eine Verlängerung
des vorerst bis 14. Februar vereinbarten Lockdowns ab. Über eine
schrittweise Öffnung von Kitas und Schulen sollen einem
Beschlussentwurf zufolge Länder eigenständig entscheiden.