Weidel entschuldigt sich: «Ich bin einer Wanderlegende aufgesessen»

Überlingen (dpa/lsw) - Nach Falschbehauptungen hat sich
AfD-Bundestagsfraktionschefin Alice Weidel auch auf Twitter bei der
Stadt Überlingen entschuldigt. «Ich bin einer Wanderlegende
aufgesessen. Selbstverständlich werde ich die falsche Geschichte
nicht wiederholen», schrieb sie am Mittwoch in dem Netzwerk. «Sorry,
liebe Mitarbeiter des Ordnungsamtes, Ihr macht einen tollen Job.
Danke!»

Die Stadt hatte zuvor angekündigt, juristisch gegen Weidel vorgehen
zu wollen. Die Kommune verlangt eine Unterlassungserklärung, wie
mehrere Medien berichteten - unter anderem, weil Weidel sich aus
Sicht der Stadt nicht wie von ihr angekündigt öffentlich auf ihrem
Twitter-Kanal entschuldigt hatte. Daran wird die Stadt nach
anwaltlicher Beratung festhalten, «um derartige Falschbehauptungen
für die Zukunft auszuschließen», wie die Stadt auf Anfrage mitteilte.


Weidel hatte nach Angaben der Stadt Ende Januar bei einer Rede in
Schwäbisch Gmünd das Ordnungsamt bezichtigt, verdeckt zu ermitteln
und Corona-Verstöße zu provozieren, um diese anschließend mit einem
hohen Bußgeld zu sanktionieren. Ein Mitarbeiter des Ordnungsamts soll
sich demnach mit Absicht ohne Mundschutz in einer Bäckerei in der
Stadt am Bodensee bedienen lassen haben, um von der Verkäuferin dann
2500 Euro Bußgeld zu kassieren. Allerdings erwiesen sich die
Behauptungen als falsch. Weidel hatte sich dafür bereits bei der
Stadt entschuldigt. Sie habe entsprechende Aussagen eines Überlinger
Bürgers über einen vermeintlichen Vorfall in einer Bäckerei
fälschlicherweise nicht verifiziert.