Das vierte Berliner Impfzentrum ist seit Mittwoch in Betrieb

Das vierte Berliner Impfzentrum ist gestartet. Es hat seinen Platz
auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Tegel. Im Einsatz ist dort
der Impfstoff von Astrazeneca. Noch ist die Zahl der Impfungen
überschaubar.

Berlin (dpa/bb) - Das vierte Impfzentrum in Berlin ist am Mittwoch
eröffnet worden. Es ist im Terminal C des ehemaligen Flughafens Tegel
untergebracht, der seit Anfang November nicht mehr genutzt wird. «Wir
starten heute mit den Impfungen», sagte Gesundheitssenatorin Dilek
Kalayci (SPD) am Mittwochmorgen beim Besuch in Tegel. In dem
Impfzentrum soll der neue Impfstoff des britisch-schwedischen
Herstellers Astrazeneca zum Einsatz kommen.

Anders als die Präparate der Hersteller Biontech-Pfizer und Moderna
wird das neue Mittel allerdings nur Menschen unter 65 Jahren
gespritzt. Das neue Impfzentrum kommt deshalb für ältere
Berlinerinnen und Berliner nicht infrage. Stattdessen solle sich dort
medizinisches und Pflegepersonal impfen lassen, sagte Kalayci, die
ausdrücklich dafür warb, diese Gelegenheit zu nutzen.

Die erste Impfung bekam am Mittwoch Volker Zeinert, ein 58 Jahre
alter Mitarbeiter eines ambulanten Pflegedienstes in Berlin. Er habe
überhaupt nichts gemerkt, sagte er nach der Impfung.
Gesundheitssenatorin Kalayci wünschte ihm alles Gute.

Einer der vier Ärzte, die am Mittwoch zum Aufakt im Einsatz waren,
war Wolfgang Meyer-Sabellek. Mit hellblauer Schutzkleidung samt
Schutzhandschuhen und FFP2-Maske stand der 72-Jährige in der
Impfkabine.

Meyer-Sabellek, der zuvor als Forschungsleiter für Astrazeneca
gearbeitet hat und an der Charité unterrichtet, warb ebenfalls dafür,
sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. «Wir werden damit in den
nächsten Jahren zu tun haben, deshalb ist eine Impfung sinnvoll und
notwendig», sagte er.

Wie Gesundheitssenatorin Kalayci erläuterte, sollen in dem neuen
Impfzentrum unter anderem die Mitarbeiter in Pflegeheimen geimpft
werden. Von den Pflegekräften in stationären Einrichtungen hat sich
nach ihren Angaben bisher knapp die Hälfte impfen lassen. Deutlich
geringer ist der Anteil bei den Pflegekräften in ambulanten
Pflegediensten wie Volker Zeinert - mit nur knapp vier Prozent. «Da
bin ich mit der Impfquote noch nicht zufrieden», sagte die
Gesundheitssenatorin. «Da ist noch deutlich Luft nach oben.»

Auch niedergelassene Ärzte und die Beschäftigten dort könnten sich in

Tegel impfen lassen, sagte Kalayci. Geplant seien insgesamt zunächst
200 Impfungen pro Tag, die Zahl soll später steigen.

Das Impfzentrum auf dem Flughafengelände hat im Vollbetrieb die
Kapazität für bis zu 3800 Impfungen. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK)
stellt 550 Helferinnen und Helfer zur Verfügung. Am ersten Tag waren
davon nach Angaben von Regina Kneiding, Sprecherin der Impfzentren,
rund 130 im Einsatz. Unterstützung kommt außerdem von der Bundeswehr.
Insgesamt 50 Soldaten sollen beispielsweise bei der Registrierung und
der Impfdokumentation helfen.

Bisher sind Impfzentren in der Arena in Treptow, auf dem Messegelände
und im Erika-Heß-Eisstadion in Wedding geöffnet. Zwei weitere
Impfzentren sind geplant - noch ist nicht bekannt, wann sie öffnen.