Brandenburg könnte bis März weitere Zehntausende Impfdosen erhalten

Nachdem die Impfungen wegen Lieferverzögerungen teilweise ins Stocken
geraten sind, kündigen die Impfstoffhersteller nun wieder die
Zustellung der begehrten Präparate an. Brandenburgs
Gesundheitsministerin bleibt aber vorsichtig.

Potsdam (dpa/bb) - Die Impfstoffhersteller haben für Brandenburg die
Lieferung weiterer Zehntausender Dosen bis Ende März angekündigt. Das
geht aus einer Übersicht über die Lieferungen von Biontech, Moderna
und Astrazeneca hervor, die Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher
(Grüne) am Mittwoch im Gesundheitsausschuss des Landtages vorstellte.
Von Biontech werden der Ministeriumsliste zufolge von diesem
Donnerstag (11.2.) an bis Ende März knapp 199 000 Impfdosen erwartet,
von Moderna 16 800 und von Astrazeneca 88 800. Bis Mittwoch (10.2.)
wurden demnach insgesamt knapp 163 000 Impfstoffdosen geliefert.

Nonnemacher wies aber auf Unsicherheiten für die Vereinbarung von
Impfterminen hin. So fehlten von Moderna genaue Lieferdaten für die
Impfdosen. «Wir vergeben ja dann Erst- und Zweittermine, dann ist das
mit diesen Unsicherheiten behaftet.» In rund 70 Prozent aller 341
Pflegeheime gab es laut Nonnemacher bislang Erstimpfungen sowie in 63
von 64 Standorten von Akutkliniken.

Sie betonte, Priorität habe weiter die Impfung in Pflegeheimen. Die
Ständige Impfkommission hat den Impfstoff von Astrazeneca nur für
unter 65-Jährige empfohlen. Deshalb plant die Ministerin, Mitarbeiter
von Pflegeheimen und ambulanten Pflegeeinrichtungen sowie noch nicht
verplante Beschäftigte in Krankenhäusern und Mitarbeiter in
Reha-Kliniken zu impfen.

Die Zahl neuer Ansteckungen mit dem Coronavirus ist in Brandenburg
rückläufig. Die Gesundheitsämter meldeten 356 Fälle, wie das
Gesundheitsministerium mitteilte. Vor einer Woche kamen noch 540
Infektionen neu hinzu. Dagegen wuchs die Zahl der Infektionen mit
Coronavirus-Varianten. Bisher seien 49 Fälle der Mutante B.1.1.7
bestätigt worden, sagte Nonnemacher.

Diese Variante wurde zuerst in Großbritannien entdeckt; sie gilt als
deutlich ansteckender als frühere Corona-Formen. Die meisten Fälle
dieser Variante in Brandenburg zählt dem Ministerium zufolge der
Landkreis Barnim mit elf. Die Ministerin geht von einer hohen
Dunkelziffer aus.

Die Regierungschefs der Länder berieten in einer Konferenz mit
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Mittwoch über eine Fortsetzung
des Lockdowns zur Eindämmung des Coronavirus. Ministerpräsident
Dietmar Woidke (SPD) hatte sich zuvor gegenüber Forderungen nach
Lockerungen der Corona-Beschränkungen zurückhaltend gezeigt und für
eine Verlängerung bis Ende Februar geworben. Eine Mehrheit der
Fraktionen im Brandenburger Landtag hat sich allerdings für eine
schnelle Öffnung der Grundschulen ausgesprochen. Woidke will am
Donnerstag im Landtag über die Ergebnisse der Bund-Länder-Beratung
berichten.