Wegen Corona-Mutationen - Flensburg will weitere Verschärfungen

Kiel/Flensburg (dpa/lno) - Flensburg will aus Sorge vor sich
ausbreitenden Corona-Mutationen schärfere Corona-Regeln in der Stadt
einführen. Darüber sei man mit der Landesregierung, die grünes Licht

dafür geben muss, im Gespräch, sagte Oberbürgermeisterin Simone Lange

(SPD) am Mittwoch. In Flensburg könne man im Moment leider nicht an
Lockerungen denken. Unter anderem ist geplant, dass spätestens von
kommender Woche an nur noch eine Person pro Haushalt einkaufen gehen
darf. Auch Lockerungsschritte im Bereich Schule und Kitas sieht Lange
in Flensburg bis Ende des Monats «auf keinen Fall». Lange appellierte
zudem an alle Flensburger und Flensburgerinnen, die geltenden
Abstands- und Maskenregeln einzuhalten. So sei beispielsweise auch
beim Rodeln eine Maske zu tragen, wenn nicht genügend Abstand
eingehalten werden kann.

Flensburg weise einen sehr hohen Anteil an nachgewiesenen Mutationen
auf, sagte Lange. Insgesamt gebe es 170 bestätigte Mutationsfälle in
Flensburg. Bei mindestens 40 von ihnen handelt es sich demnach um die
britische Variante. Die Zahl der aktiven Infektionen insgesamt lag in
der Stadt Stand Dienstagabend bei 494. Der Inzidenzwert für Flensburg
liegt nach Angaben der Landesregierung aktuell bei 113,1. An
Lockerungen werde man in Flensburg erst denken können, wenn Inzidenz-
und Mutationsgeschehen nachweislich eingedämmt werden können, sagte
Lange.

Die 7-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein liegt bei 60,4, wie aus vom
Gesundheitsministerium in Kiel am Dienstagabend veröffentlichten
Zahlen hervorgeht (Datenstand: 9. Februar, 21.01 Uhr). Als Zielmarke
gelten weniger als 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in sieben
Tagen.

Für Schulen und Kitas in Schleswig-Holstein allgemein zeichnen sich
in der Corona-Pandemie indes erste Lockerungsschritte ab. Die
Landesregierung will Entscheidungen dazu nach der
Ministerpräsidentenkonferenz bekanntgeben, die am Mittwoch mit
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) berät. Am Donnerstag wird sich dann der
Landtag in einer Sondersitzung mit der Situation befassen.