Aussicht auf Corona-Impfung für Menschen über 60 bis Ende Juni

Berlin (dpa) - Bei den Corona-Impfungen in Deutschland gibt es mehr
Klarheit darüber, bis wann die einzelnen Bevölkerungsgruppen in den
kommenden Monaten geimpft sein könnten. So können alle drei Gruppen,
die vorrangig geimpft werden, bis Ende Juni mindestens die erste der
zwei nötigen Impfung bekommen. Das geht aus einer neuen Übersicht aus
dem Bundesgesundheitsministerium hervor, die der Deutschen
Presse-Agentur in Berlin vorliegt. Voraussetzung ist, dass die
Hersteller ihre in Aussicht gestellten Impfstoffmengen auch liefern.

Damit könnten unter anderem alle Menschen über 60 Jahren, Lehrer,
Erzieher, Polizisten und Beschäftigte in Supermärkten bis dahin eine
Impfung bekommen. Wenn vorher noch weitere Impfstoffe zugelassen
werden oder sich nicht alle impfen lassen wollen, könnte die Schwelle
früher erreicht sein.

Die Modellierung von Impfszenarien hatte das Zentralinstitut für die
Kassenärztliche Versorgung (ZI) für die Regierung nach dem Impfgipfel

von Bund und Ländern am 1. Februar erstellt. Die Experten rechnen
darin mit Schwierigkeiten in den Ländern, den Menschen die wachsende
Zahl der Impfdosen zu verabreichen: «Schon im März könnte die
Kapazität der Impfzentren nicht mehr ausreichen, um alle verfügbaren
Dosen zu verimpfen.»

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte nach dem Impfgipfel das Ziel
bekräftigt, allen Bürgern bis zum Ende des Sommers am 21. September
ein Impfangebot zu machen. Laut den ZI-Szenarien könnte das bereits
bis Mitte August gelingen, wenn alle fraglichen Wirkstoffe zugelassen
und geliefert werden. Wenn nur die bereits zugelassenen drei
Wirkstoffe eingesetzt werden dürfen, würde es bis Mitte September
dauern.