Nach Astrazeneca-Stopp: Südafrika will mit Johnson & Johnson impfen

Johannesburg (dpa) - Nachdem Südafrika die geplanten
Astrazeneca-Impfungen vorübergehend gestoppt hat, will das Land
stattdessen mit dem noch nicht zugelassenen Johnson &
Johnson-Wirkstoff weitermachen. Dieser werde in einer sogenannten
Durchführungsstudie verabreicht, teilte Südafrikas
Gesundheitsminister Zweli Mkhize am Mittwoch mit. In der geplanten
ersten Phase der Impfkampagne sollen rund 1,25 Millionen
Gesundheitsmitarbeiter geimpft werden.

Ursprünglich wollte Südafrika - das zahlenmäßig am härtesten von

Corona betroffene Land in Afrika - seine Impfkampagne mit dem
Astrazeneca-Impfstoff beginnen. Vergangene Woche kamen eine Million
Dosen des Wirkstoffs an. Doch am Wochenende veröffentlichten die
Universitäten von Oxford und Witwatersrand eine Studie, wonach das
Vakzin nur minimal vor leichten und moderaten Erkrankungen nach einer
Infektion mit der in Südafrika vorherrschenden Variante B.1.351
schützt. Daraufhin stoppte Südafrika vorübergehend die geplanten
Astrazeneca-Impfungen.

Dagegen sei bewiesen worden, dass die Johnson & Johnson-Impfung
effektiv sei gegen die in Südafrika vorherrschende Variante, sagte
Mkhize. «Die notwendigen Zulassungsverfahren für die Verwendung in
Südafrika laufen derzeit.»

Südafrika hat bislang 1,4 Millionen Corona-Fälle verzeichnet.
Inzwischen ist die Corona-Variante B.1.351, auch genannt 501Y.V2,
weit verbreitet und wurde auch in etlichen anderen Ländern
festgestellt. Deswegen haben viele Staaten, darunter Deutschland, die
Einreise aus Südafrika und angrenzenden Ländern eingeschränkt