Patientenschützer für genauere Kontrolle des Infektionsgeschehens

Berlin (dpa) - Patientenschützer fordern als Voraussetzung für die
Lockerung von Corona-Beschränkungen eine stärkere einheitliche
Kontrolle des Infektionsgeschehens. «Es kann nicht sein, dass die
digitale Nachverfolgung des Virus von kommunalen Grenzen gebremst
wird», sagte der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz,
Eugen Brysch, der Deutschen Presse-Agentur. Die Länder müssten per
Verordnung dafür sorgen, dass vor Ort bundesweit mit nur einem System
gearbeitet werde. Laut Bundesgesundheitsministerium nutzen derzeit
151 von 376 Gesundheitsämtern die empfohlene Software «Sormas», die
das Nachverfolgen von Infektionsketten erleichtern soll.

Brysch forderte zudem systematischere Untersuchungen des genauen
Virustyps, um neue Varianten zu ermitteln. «Bundesweit muss
verbindlich geregelt werden, dass wenigstens in allen 12 000
Pflegeheimen und 2000 Krankenhäusern positive Tests grundsätzlich zu
sequenzieren sind.» Generell sollen solche Analysen ausgedehnt
werden, Labore bekommen für die Übermittlung von Ergebnissen an das
Robert Koch-Institut (RKI) auch eine besondere Vergütung. Hintergrund
ist die Ausbreitung von Mutationen, die als viel ansteckender gelten.