Willingmann fordert vor Corona-Schalte klare Öffnungsperspektiven

Magdeburg (dpa/sa) - Vor den Verhandlungen von Bund und Ländern über
das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie hat Wirtschaftsminister
Armin Willingmann (SPD) klare Perspektiven für Friseure und andere
Anbieter körpernaher Dienstleistungen gefordert. «Das können und
müssen derzeit nicht konkrete Daten sein, sondern klare Bedingungen
für eine Wiederöffnung», sagte der Minister der Deutschen
Presse-Agentur. Ohne konkrete Perspektiven werde die Regierung an
Rückhalt für die Corona-Politik verlieren, warnte Willingmann.

Auch Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) und die Fraktionschefin
der Grünen, Cornelia Lüddemann, hatten sich offen für eine baldige
Öffnung der Friseursalons unter bestimmten Bedingungen gezeigt. Auch
andere Branchen bräuchten jetzt eine Aussicht auf die nächsten
Monate, sagte Willingmann. «Auch in einer Boutique kann man Abläufe
und Hygienestandards wie in einem Buchladen organisieren.»

Dabei müsse die Politik neue Lösungen erwägen. «Bevor wir weiter
alles geschlossen lassen, sollten wir kreative Lösungen in Betracht
ziehen, um auch in der Pandemie mehr Wirtschaft zuzulassen und Lasten
des Lockdowns fairer zu verteilen», forderte der Sozialdemokrat. Sein
Ministerium arbeite derzeit an einem Vorschlag für einen Stufenplan
zur schrittweisen Öffnung, der sich an Werten wie den Ansteckungen
pro Woche und 100 000 Einwohner, dem Reproduktionsfaktor oder der
Auslastung der Intensivstationen orientiert.

Ein Zwischenschritt auf dem Weg aus dem Lockdown könne aber
beispielsweise auch ein Wechselmodell sein, in dem die
unterschiedlichen Branchen abwechselnd öffnen. So könne ein großer
Ansturm auf die Innenstädte vermieden werden.