Intensivmediziner: Kein Präsenzunterricht bis Anfang März

Berlin (dpa) - Intensivmediziner haben vor einer Öffnung von Schulen
und Kitas vor Anfang März gewarnt. «Wir sehen die Gefahr, dass sich
durch die Mutationen unbemerkt eine dritte Welle aufbaut», sagte der
Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv-

und Notfallmedizin (DIVI), Gernot Marx, dem Redaktionsnetzwerk
Deutschland (RND/Mittwoch). «Wir müssen den Lockdown in dem jetzt
bestehenden Umfang mindestens bis Anfang März fortführen. Auch der
Präsenzunterricht an den Schulen sollte bis dahin weiter ausgesetzt
und Kitas geschlossen bleiben.»

Das sei für die Kinder und die Eltern eine unglaublich Belastung,
sagte Marx. «Schulen und Kitas tragen jedoch in großem Maße zur
Verbreitung des Virus bei, was durch die Mutationen noch verschärft
wird.»

Die Zahl der Corona-Intensivpatienten in Deutschland war am
Wochenende auf unter 4000 gesunken. Sie sei aber immer noch deutlich
höher als im Frühjahr 2020, warf Marx ein. Zudem seien die Ärzte und

Pflegekräfte auf den Intensivstationen erschöpft. Das vergangene Jahr
habe die Mitarbeiter körperlich, seelisch und emotional extrem
belastet. Sie würden weiter ihr Bestes geben. «Aber wir können nicht

dauerhaft im roten Bereich arbeiten», sagte Marx.

Der Lockdown zur Eindämmung der Corona-Pandemie ist bislang bis zum
14. Februar befristet. Am Mittwoch wollen Bund und Länder beraten,
wie es dann weitergeht.