Dreyer berät mit Länderkollegen und Merkel über Corona-Maßnahmen

Wie geht es weiter mit dem Lockdown? Wieder einmal besprechen Bund
und Länder das weitere Vorgehen in der Pandemie. Rheinland-Pfalz geht
mit einem eigenen Stufenplan in die Gespräche. Der Inzidenzwert fällt
derweil auf den niedrigsten Stand seit Ende Oktober.

Mainz (dpa) - Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu
Dreyer (SPD) berät an diesem Mittwoch mit den anderen Regierungschefs
der Länder und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) über das weitere
Vorgehen in der Corona-Pandemie. Dreyer erwartet von der
Bund-Länder-Schalte einen bundeseinheitlichen Stufenplan zu möglichen
Lockerungen des Lockdowns. Rheinland-Pfalz habe - wie andere
Bundesländer auch - einen Stufenplan entwickelt, hatte sie am
Dienstag nach einer Sitzung des Landeskabinetts in Mainz mitgeteilt.
«Wir wollen eine bundeseinheitliche Linie, daran wird gearbeitet.»
Einzelheiten zur Umsetzung der Beschlüsse in Rheinland-Pfalz werden
voraussichtlich erst am Donnerstagvormittag bekannt gegeben.

Es sei wichtig, den Menschen nachvollziehbare Perspektiven zu
eröffnen, betonte Dreyer. Dabei sollten vor allem Kinder in den Kitas
und Grundschulen Priorität haben. Der Lockdown gehe aber auch vielen
Unternehmen an die Substanz und es gebe einen starken Handlungsdruck
etwa bei Friseuren, im Einzelhandel und in der Kultur. Dreyer fügte
hinzu: «Im Einzelhandel und bei den Friseuren herrscht pure
Verzweiflung.» Es müsse ein «deutliches Signal nach vorwärts geben
»,
allerdings ohne leichtfertig zu sein.

Der rheinland-pfälzische Stufenplan orientiert sich den Angaben
zufolge an vier Inzidenzen - das sind die Neuinfektionen pro 100 000
Einwohnern in den vergangenen sieben Tagen. Stufe eins: unter 10.
Stufe zwei: 10 bis 35. Stufe drei: 35 bis 50 und die vierte Stufe
über 50. Die «Hotspot»-Strategie müsse strenger werden, etwa mit
Bewegungsbeschränkungen, sagte Dreyer. Sie müsse auch viel früher
einsetzen als bei einer Inzidenz von 200. Einzelheiten sollten nach
den Beschlüssen mit den Kommunen besprochen werden.

Am Dienstag lag die 7-Tage-Inzidenz der Corona-Infektionen in
Rheinland-Pfalz erstmals seit mehr als drei Monaten wieder landesweit
unter einem Wert von 60. Die Zahl der Neuinfektionen bezogen auf 100
000 Einwohner in den zurückliegenden sieben Tagen sank laut
Landesuntersuchungsamt auf 57,6. Vor einer Woche lag der Wert noch
bei 73,8. Zuletzt gab es am 23. Oktober 2020 eine geringere Inzidenz.