Hamburger Senat will Lockdown-Verlängerung umsetzen

Hamburg bleibt im Lockdown, zumindest bis zum 7. März. Und vor den
Frühjahrsferien sind auch in Schulen und Kitas keine weiteren
Lockerungen zu erwarten. Die gibt es lediglich für Friseure.

Hamburg (dpa/lno) - Einen Tag nach den Beratungen von Bund und
Ländern zur Verlängerung des Corona-Lockdowns will der rot-grüne
Hamburger Senat bereits am Donnerstag die Beschlüsse umsetzen.
Sonderwege sind dabei nicht zu erwarten, wie Bürgermeister Peter
Tschentscher (SPD) am Mittwochabend nach den Gesprächen der
Länderregierungschefs mit der Kanzlerin deutlich machte. Auch von der
den Ländern eingeräumten Möglichkeit, schon vor dem 7. März Schulen

und Kitas zu öffnen, werde man keinen Gebrauch machen. Grund seien
die Frühjahrsferien, die in Hamburg schon am 1. März beginnen.

Zwar zeigten die Corona-Zahlen in der Hansestadt derzeit in die
«richtige Richtung (...) wir wissen aber nicht, wie lange das noch so
weitergeht», sagte Tschentscher. Die Situation sei angesichts der
Virusmutanten nach wie vor unsicher, so dass man davon ausgehen
müsse, «dass die Lage schwieriger wird», warnte er. Die Inzidenz,
also die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben
Tagen, müsse weiter deutlich gesenkt werden - «auf unter 35, um
Sicherheit zu bekommen und nicht die Gefahr einer dritten Welle zu
erleiden».

Die seit Dezember geltenden harten Einschränkungen würden daher
«zunächst bis zum 7. März verlängert, und alle Grundsätze gelten

fort». Lediglich die Friseurgeschäfte dürften ab dem 1. März wieder

öffnen, weil sich herausgestellt habe, dass ihre Schließung «für
viele Menschen ein dringendes Problem des Alltags ist». Dies gelte
vor allem für ältere Menschen, die sich häufig selbst nicht mehr
frisieren könnten. «Deshalb diese eine Ausnahme.»

Tschentscher appellierte erneut an die Menschen, die Kontakte auf das
Nötigste einzuschränken. Die Lage erlaube auch weiterhin keine
privaten Reisen, sagte er mit Blick auf die bevorstehenden Ferien.
«In diesem Jahr sollte es keine Urlaubsreise geben.»

Tschentscher bezeichnete die gesunkene Sieben-Tage-Inzidenz als «sehr
gute Nachricht». Jetzt liege der Wert in Hamburg unter 70, nach
Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) sogar unter 60. Experten
warnten aber vor den Mutanten, die sich bereits in Großbritannien,
Portugal und anderen Ländern ausgebreitet hätten. Das RKI gehe
bislang davon aus, dass fünf bis sechs Prozent der Infektionen in
Deutschland durch die britische Variante verursacht seien. «Wie
schnell es zunimmt (...), das ist alles noch nicht ausreichend
fundiert erfasst», sagte Tschentscher.

Gern würde er den Menschen schon jetzt sagen, wann alle Läden wieder
öffnen können, sagte er. «Aber da wir alle keine Hellseher sind, auch

die Wissenschaft nicht, (...) können wir dazu keinen Termin nennen.»

Nach Angaben der Gesundheitsbehörde sind die derzeit geöffneten
Supermärkte und Geschäfte des alltäglichen Bedarfs keine
Infektionsherde. Es könnten zwar nicht alle Übertragungen
nachverfolgt werden. Aber: «Die zuständigen Behörden haben keinerlei

Anhaltspunkt dafür, dass Supermärkte oder andere noch geöffnete
Geschäfte in den vergangenen Wochen Ansteckungsherde waren.»