Seenplatte: Strenge Ausgangsbeschränkungen seit Freitag in Kraft

Neubrandenburg (dpa/mv) - Im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte
gelten wegen vergleichsweise hoher Corona-Infektionszahlen jetzt
erstmals im Nordosten schärfere Ausgangsbeschränkungen. Wie eine
Sprecherin des Kreises erklärte, ist die neue Allgemeinverfügung seit
Freitag in Kraft. So dürfen Bürger von 20.00 Uhr bis 6.00 Uhr ihre
Wohnstätten nur mit «triftigem Grund» verlassen. Dazu zählt aber
einiges: die berufliche Tätigkeit, Arztbesuche und andere
medizinische Versorgungsleistungen, Besuche bei Ehe- und
Lebenspartnern, bei Hilfsbedürftigen und Kranken. Erlaubt seien auch
die Versorgung von Tieren, Jagdeinsätze wie etwa gegen die
Afrikanische Schweinepest sowie weitere unaufschiebbare Anliegen.

Hintergrund ist, dass an der dünn besiedelten Seenplatte am
Donnerstag erstmals in Mecklenburg-Vorpommern der Wert von 200
Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen 7 Tagen überschritten
worden war. Die sogenannte 7-Tage-Inzidenz lag bei 220,9. Die Region
gilt nun als Hochrisikogebiet.

Vize-Landrat Kai Seiferth appellierte an die Bewohner, sich an die
Regelung zu halten. Flächendeckende Kontrollen seien aber nicht
möglich, hieß es sowohl von den Kommunen als auch der Polizei.

Der Landesschnitt bei der Inzidenz lag bei 108,4, den zweithöchsten
Wert hat der Nachbarkreis Ludwigslust-Parchim mit 136,9. Die
Nachbarkreise in Brandenburg liegen ebenfalls über 200.