UN: Langzeitfolgen der Corona-Pandemie könnten massive Armut bringen

New York (dpa) - Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie könnten den
Vereinten Nationen zufolge die Zahl der in extremer Armut lebenden
Menschen bis 2030 auf mehr als eine Milliarde bringen. Diese
Entwicklung könne aber noch abgewendet werden, hieß es in einer am
Donnerstag vom UN-Entwicklungsprogramm UNDP veröffentlichten Studie.

Das Papier skizziert drei mögliche Zukunfts-Szenarien: Im schlimmsten
Fall würden bis 2030 mehr als 200 Millionen Menschen zusätzlich unter
extremer Armut leiden - und damit weltweit mehr als eine Milliarde.
Im «Basis-Szenario» wären es 44 Millionen Menschen.

Es gebe aber auch ein positives Szenario, wonach bis 2030 über die
derzeitigen Pläne hinaus zusätzlichen 146 Millionen Menschen aus der
extremen Armut hinaus geholfen werden könne. Dafür müsse unter
anderem in soziale Programme, Digitalisierung und den Kampf gegen den
Klimawandel investiert werden, hieß es in dem Bericht. Die Pandemie
sei ein «Wendepunkt», sagte UNDP-Chef Achim Steiner. «Die
Entscheidungen, die die Verantwortlichen jetzt treffen, könnten die
Welt in sehr unterschiedliche Richtungen tragen.»