Spahn: Lehrer und Erzieher sollen sich selbst auf Corona testen

Berlin (dpa) - Lehrer und Erzieher sollen sich in Zukunft nach einer
entsprechenden Schulung selbst auf das Coronavirus testen dürfen.
«Kitas und Schulen beziehungsweise ihre Träger können von Freitag an

eigenständig Schnelltests beziehen und nutzen», sagte
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) den Zeitungen der Funke
Mediengruppe (Donnerstag). «Lehrerinnen und Lehrer werden sich
regelmäßig selbst testen dürfen.» Antigen-Schnelltests könnten da
bei
helfen, Lehrer und Erzieher und damit auch Kinder besser zu schützen.
Bislang dürfen Antigen-Schnelltests nur von medizinisch geschultem
Personal durchgeführt werden.

Mit einer neuen Verordnung, die an diesem Freitag in Kraft tritt,
will Spahn einerseits regeln, dass Pädagogen nach vorheriger Schulung
selbst testen dürfen. Daneben sollen auch die Schulträger bei Bedarf
mit geschultem Personal Tests vor Ort durchführen dürfen. «Das ist
eine weitere alltagstaugliche Option, um Kindern auch in
Pandemiezeiten den Kita- oder Schulbesuch zu ermöglichen», sagte
Spahn den Zeitungen.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden dem Robert
Koch-Institut seit Beginn der Pandemie 636 Corona-Ausbrüche in
Schulen übermittelt, wie die Zeitungen der Funke Mediengruppe
berichteten. In den letzten vier Wochen habe es demnach rund 64
Ausbrüche pro Woche gegeben. 18 Prozent dieser Ausbrüche hätten
6-10-Jährige, 26 Prozent 11-14-Jährige, 31 Prozent 15-20-Jährige und

25 Prozent Personen über 21 Jahren betroffen. Bei 53 Ausbrüchen (8
Prozent) seien nur erwachsene Personen betroffen gewesen. Den Daten
zufolge liegt der Anteil der Infektionsfälle an Schulen an allen
Corona-Ausbrüchen bei etwa zwei Prozent.