Zunahme bei Corona-Infektionen - Impfzentren noch vor Weihnachten

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen nimmt in Brandenburg weiter zu.
Die Impfung gegen das Virus wird vom Gesundheitsministerium als
effektivste Schutzmaßnahme gesehen.

Potsdam (dpa/bb) - In Brandenburg geht die Zahl der Ansteckungen mit
dem Coronavirus weiter in die Höhe. Das Gesundheitsministerium
berichtete am Mittwoch von 526 neuen bestätigten Fällen binnen 24
Stunden. Am Dienstag waren es 427 Neuinfektionen. Innerhalb eines
Tages kamen 26 Todesfälle in der amtlichen Corona-Statistik hinzu.
Damit starben bislang landesweit 409 Menschen im Zusammenhang mit
dem Virus. Noch vor Weihnachten sollen die ersten zwei Impfzentren an
den Standorten Cottbus und Potsdam entstehen. Zusätzlich soll es
mehreren mobile Impfteams geben.

In Cottbus soll die Stelle in der Messehalle aufgebaut werden, wie
Gesundheits-Staatssekretär Michael Ranft im Gesundheitsausschuss
sagte. In Potsdam ist für eine vorübergehende Nutzung das Filmstudio
Babelsberg im Gespräch. Die weiteren Impfzentren, Ranft sprach von
acht bis zehn, sollen dann nach Weihnachten entstehen. Über die
genauen Standorte wollten Vertreter von Gesundheitsministerium,
Kommunen und der Kassenärztlichen Vereinigung am Mittwoch sprechen.

Noch ist nicht sicher, welcher Impfstoff wie zum Einsatz kommt. Da
damit gerechnet wird, das anfangs nicht ausreichend Impfstoff zur
Verfügung stehen wird, sollen zunächst nur Menschen aus Risikogruppen
sowie Beschäftigte von Krankenhäusern, Arztpraxen und der Pflege
geimpft werden. Insgesamt sollen rund 1,5 von rund 2,5 Millionen
Menschen in Brandenburg geimpft werden. «Das ist ein enormer
logistischer Aufwand», sagte Ranft. Die Impfungen sind freiwillig.
Für das Gesundheitsministerium gilt es als die effektivste
Schutzmaßnahme.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zeigte sich am Mittwoch am
Rande eines Betriebsbesuches in Oranienburg zuversichtlich: «Wir
werden wahrscheinlich in wenigen Wochen Impfstoffe haben, die
zugelassen worden sind.» Die zuständigen Behörden würden die
notwendigen Prüfungen vornehmen und dann einen Impfstoff zur
Verfügung stellen.

Bei den Neuinfektionen im Land bleibt Südbrandenburg
Corona-Schwerpunkt. Die meisten neuen Ansteckungen wurden mit 80 aus
dem Landkreis Spree-Neiße gemeldet, gefolgt vom Kreis Oberhavel (65)
und der Landeshauptstadt Potsdam (51). Im besonders belasteten
Landkreis Oberspreewald-Lausitz stieg die Zahl der Neuinfektionen pro
100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen auf einen Wert von 317,3
nach 305,4 am Vortag. Die Sieben-Tage-Inzidenz für ganz Brandenburg
erhöhte sich leicht auf 131,1 - nach 128,4 einen Tag zuvor.

Seit Beginn der Pandemie haben sich insgesamt 21 112 Menschen im Land
mit dem Coronavirus angesteckt. Aktuell werden 522 Patienten im
Krankenhaus behandelt, davon 120 intensivmedizinisch; 70 müssen
beatmet werden. 13 899 Menschen gelten als genesen, 514 mehr im
Vergleich zum Vortag. Die Zahl der Erkrankten liegt den Angaben
zufolge bei 6804. Nach Zahlen der Deutschen Interdisziplinären
Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) sind in
Brandenburg aktuell 612 Intensivbetten belegt und 162 noch frei.

Wegen Corona müssen viele Schülerinnen und Schüler in Brandenburg
in Quarantäne. Mit Stand von Dienstag sind nach Angaben des
Bildungsministeriums 10 970 der insgesamt 292 659 Kinder und
Jugendlichen in Isolation. Der Anteil liegt danach bei 3,7 Prozent.
Die Kinder und Jugendlichen werden demnach weiter im
Distanzunterricht unterrichtet. 437 Schülerinnen und Schüler (0,1
Prozent) seien positiv auf das Corona-Virus getestet worden.

Unter den Lehrkräften sind den Angaben zufolge 762 Quarantäne-Fälle
gemeldet worden, das sind 3,2 Prozent des gesamten Personals. Sie
würden teilweise für Distanzunterricht und andere Aufgaben
eingesetzt. Neun von insgesamt 915 Schulen im Land seien geschlossen.
155 Einrichtungen sind demnach teilgeschlossen, das bedeute, dass
sich mindestens eine Lerngruppe in Quarantäne befinde.