Sachsens Grenzzaun gegen Schweinepest schließt an Brandenburg an

Dresden (dpa) - Rund vier Wochen nach dem Auftreten von Afrikanischer
Schweinepest (ASP) in Sachsen steht der Grenzzaun. Sachsen habe
entlang der polnischen Grenze den festen Wildschutzzaun an
Brandenburg anschließen können, teilte das Sozialministerium Sachsens
am Mittwoch mit. Dafür wurde die letzte Lücke zwischen Köbeln und Bad

Muskau geschlossen. Der Freistaat hatte am 11. November mit dem Bau
des rund 56 Kilometer langen Metallzauns von der brandenburgischen
Landesgrenze im Norden bis zur Autobahn A4 bei Görlitz begonnen.

«Wir erhoffen uns von dem festen Zaun im Grenzverlauf einen stärkeren
Schutz vor dem Übertritt der Afrikanischen Schweinepest nach
Sachsen», so Sachsens Sozialministerin Petra Köpping (SPD). Bisher
stammten alle Funde aus dem Bereich Neiße. Das deute darauf hin, dass
die infizierten Tiere aus dem Nachbarland kämen, so Köpping. Ende
Oktober wurde in der Gemeinde Krauschwitz (Landkreis Görlitz) der
erste Fall der Tierseuche in Sachsen nachgewiesen.

Seither hat sich die Zahl der nachgewiesenen Fälle auf insgesamt 15
erhöht - sieben neue Fälle sind seit vergangener Woche hinzugekommen.
Laut Ministerium wurden die toten und infizierten Tiere alle nahe der
Neiße innerhalb der Gefährdungszone gefunden. Insgesamt machten die
Suchtrupps rund 70 Kadaver ausfindig. Sachsen will sich mit Experten
zu weiteren Maßnahmen beraten. Unter anderem sollen die
Restriktionszonen neu festgelegt und erweitert werden, hieß es.

Der Grenzzaun gilt als wichtige Maßnahme zur Eindämmung der
Afrikanischen Schweinepest in Deutschland und wird derzeit an der
gesamten deutsch-polnischen Grenze gebaut. Brandenburg hatte bereits
am 24. September im Süden des Landes mit dem Bau eines festen Zauns
entlang der Grenze begonnen. Von insgesamt rund 270 Kilometern sind
gut 120 Kilometer fertig gestellt, der Zaun zwischen Frankfurt (Oder)
und der sächsischen Grenze bis auf wenige Tore geschlossen.
Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne)
betonte, dass die Bekämpfung der Schweinepest eine
länderübergreifende Aufgabe sei, die nur gemeinsam gelinge könne.

Die Afrikanische Schweinepest ist für Menschen ungefährlich, für
Wild- und Hausschweine aber fast immer tödlich. Hausschweine sind
derzeit nicht betroffen.