Rotes Kreuz: Corona hat mehr als 200 000 neue Freiwillige mobilisiert

Genf (dpa) - Das Rote Kreuz hat im Corona-Jahr einen Zulauf von mehr
als 200 000 neuen Freiwilligen erlebt. So konnten Familien und
Alleinstehende weltweit während der Pandemie unterstützt werden,
teilte die Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften
(IFRC) am Mittwoch in Genf mit. «Als Reaktion auf die beispiellosen
humanitären Bedürfnisse in diesem Jahr haben wir auch beispiellose
Menschlichkeit und Güte erlebt», sagte IFRC-Präsident Francesco
Rocca. Jede einzelne gute Tat zähle.

In den USA hätten sich rund 78 000 Menschen neu als freiwillige
Helferinnen und Helfer gemeldet, in Italien 60 000, in den
Niederlanden 48 000 und in Kenia 35 000. Auch in kleineren Ländern
wollten mehr Menschen etwas Gutes tun: In Kirgistan seien fast 2000
Freiwillige hinzugekommen, und sogar im kleinen pazifischen
Inselstaat Tuvalu, der keinen Corona-Fall hatte, seien 130 Menschen
zusätzlich als Freiwillige an Bord gekommen. Insgesamt zählt die
Föderation weltweit mehr als zwölf Millionen aktive Freiwillige.

Freiwillige Rotkreuzhelfer verteilen zum Beispiel Nahrungsmittel und
Medikamente, transportieren Kranke, helfen bei der Nachverfolgung von
Infektionsketten und unterstützen Menschen in Quarantäne. Sie hätten

zusammen Dutzende Millionen Menschen erreicht. Die Föderation ist das
größte humanitäre Netzwerk der Welt, mit nationalen Gesellschaften in

192 Ländern. Sie hat in den ersten sechs Monaten der Pandemie 153
nationale Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften mit 120 Millionen
Franken (gut 110 Millionen Euro) unterstützt.