Verhandlungen über neue Staatshilfen für Tui kurz vor dem Ziel

Berlin/Hannover (dpa) - Die Verhandlungen über neue Staatshilfen für
den Reisekonzern Tui stehen nach Informationen der Deutschen
Presse-Agentur kurz vor dem Ziel. Am Mittwochmorgen kam dazu der
Ausschuss des Wirtschaftsstabilisierungsfonds zu Beratungen zusammen,
wie mehrere Insider berichteten. In diesem Ausschuss sitzen Vertreter
von Bundesministerien. Geplant sind Stabilisierungsmaßnahmen für Tui,
es soll um einen Beitrag von mehr als einer Milliarde Euro gehen.

Die Tourismusbranche ist besonders stark vom Nachfragerückgang in der
Corona-Pandemie betroffen. Tui war im Frühjahr als erstes deutsches
Großunternehmen von der staatlichen Förderbank KfW mit einem Darlehen
über 1,8 Milliarden Euro unterstützt worden. Ende September waren 1,2
Milliarden Euro in Form einer zweiten Kreditlinie sowie einer Anleihe
hinzugekommen, die der Bund auch in eigene Anteile bei Tui umwandeln
kann.

Der staatliche Wirtschaftsstabilisierungsfonds dient der
Stabilisierung der Wirtschaft in Folge der Coronavirus-Pandemie. Er
stellt Unternehmen Stabilisierungsmaßnahmen zur Stärkung ihrer
Kapitalbasis und zur Überwindung von Liquiditätsengpässen bereit. So

hatte die Politik bereits ein milliardenschweres Rettungspaket für
die Lufthansa beschlossen.

Der TUI-Konzern ist trotz eines laufenden Sparkurses und des Abbaus
Tausender Stellen angeschlagen, weil die Kunden viele Urlaubsziele
meiden. Reisewarnungen und -hinweise sorgen für eine hohe
Unsicherheit bei den Verbrauchern.

Im Winter ist das Geschäft zudem immer deutlich schwächer als in den
Sommermonaten - Tui ist jetzt daher noch stärker gezwungen, seine
Zahlungsfähigkeit zu sichern. Mit Blick auf das neue Jahr hatte sich
das Tui-Management zuletzt wieder etwas optimistischer gezeigt.
Entscheidend dürfte auch sein, wie rasch großflächige Impfungen gegen

das neue Coronavirus anlaufen können.