Städtebund fordert mehr verkaufsoffene Sonntage

Berlin (dpa) - Angesichts der Umsatzeinbrüche bei vielen
Einzelhändlern in der Corona-Krise fordert nun auch der Städte- und
Gemeindebund, mehr verkaufsoffene Sonntage zu gestatten. Die
Geschäfte in den Innenstädten gerieten «zunehmend in die Krise und
können sich kaum gegen einen Online-Handel behaupten, der sieben Tage
die Woche 24 Stunden offen ist», sagte Hauptgeschäftsführer Gerd
Landsberg dem «Handelsblatt» (Mittwoch). «Da wäre es richtig und
wichtig, jedenfalls in dieser Krisensituation zusätzliche
verkaufsoffene Sonntage zu ermöglichen.»

Vergangene Woche hatte bereits Bundeswirtschaftsminister Peter
Altmaier (CDU) angeregt, im kommenden Jahr mehr verkaufsoffene
Sonntage zu gestatten. Zuvor hatte auch die FDP die Länder
aufgefordert, in ihren Ladenschlussgesetzen zu ermöglichen, dem
Einzelhandel an möglichst vielen Sonntagen die Öffnung zu erlauben.

Kritisch sieht Landsberg, das juristische Vorgehen der
Dienstleistungsgewerkschaft Verdi zu Sonntagsöffnungen. Die
Gewerkschaft hatte zuletzt in Nordrhein-Westfalen erfolgreich gegen
Ladenöffnungen an den Vorweihnachtssonntagen sowie am Sonntag nach
Neujahr geklagt. «Wenn die Sonntage teilweise verkaufsoffen sind, hat
das auch eine Verteilungswirkung und es konzentriert sich nicht alles
auf den Samstag. Das ist unter Infektionsaspekten richtig und
wichtig», sagte Landsberg.

Darüber hinaus schlug Landsberg eine Wiedereröffnung der Gaststätten

im Januar nach dem Schweizer Vorbild vor. «Ich erwarte ab Januar die
vorsichtige Wiedereröffnung von Teilen der Gastronomie», sagte er der
«Rheinischen Post» (Mittwoch). Vorbild könnte ja die Schweiz sein:
Dort mussten die Gaststätten nicht schließen, aber um 21 Uhr sei dort
Schluss.