Experten-Rat für die Feiertage: Wer kränkelt, sollte sich isolieren

Frankfurt/Hamburg (dpa) - Die Frankfurter Virologin Sandra Ciesek rät
dazu, an Weihnachten auf Besuche zu verzichten, «wenn man sich nicht
ganz fit fühlt». Studien zeigten, «dass man am ansteckendsten ist,
wenn man die Symptome gerade bekommt», sagte Ciesek am Dienstag im
NDR-Podcast «Coronavirus-Update».

Nicht immer bekomme man gleich einen Test. «Das heißt, wenn man
merkt, Heiligabend oder am Tag davor: Ich habe Halskratzen, ich habe
Kopfschmerzen, ich fühle ich irgendwie grippig - dass man dann so
vernünftig ist zu sagen, ich bleib doch lieber zu Hause und isoliere
mich.»

Zur Diskussion über die Verkürzung der Quarantänezeit sagte die
Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am
Universitätsklinikum Frankfurt: «Der Fokus sollte liegen auf dem
höchsten Risiko der Übertragung.» Eine gerade in «Lancet» publizi
erte
Meta-Analyse von 79 Einzelstudien habe ergeben, dass in den ersten
fünf Tagen nach Symptombeginn die Viruslast am höchsten sei.

In keiner dieser Studie konnten infektiöse Viren nach mehr als neun
Tagen nachgewiesen werden. Von einer kürzeren Quarantäne erhoffe man
sich eine höhere Akzeptanz, also dass sich mehr Menschen an die
Auflage hielten. Das könnte insgesamt «effektiver» sein.