Gekündigt nach Nebenjob bei Tönnies - zwei Männer klagen

Die Männer reinigen beim Schlachtbetrieb Tönnies sonntags die
Werkshallen - im Nebenjob. Dann fliegt die Sache auf nach einem
Corona-Massenausbruch. Der Hauptarbeitgeber, ein Autozulieferer,
entlässt daraufhin die Beiden. Jetzt entscheidet das Gericht.

Bielefeld (dpa/lnw) - Eine Klage von zwei Männern, die von einem
Autozulieferer nach ihrem nicht angezeigtem Nebenjob bei Tönnies
entlassen wurden, beschäftigt nun das Arbeitsgericht in Bielefeld.
Die Richter müssen in zunächst zwei Fällen am Mittwoch (9.00 und
12.00 Uhr) entscheiden, ob ihre Entlassung rechtmäßig war.

Die Männer hatten beim Schlachtbetrieb Tönnies sonntags die
Werkshallen gereinigt, ihren Hauptarbeitgeber darüber aber nicht
informiert. Als dort im Juni nach einem Corona-Massenausbruch der
Betrieb eingestellt und Quarantäne für Mitarbeiter des Stammwerks
angeordnet worden war, flog die Sache auf.

Der Autozulieferer kündigte den Beschäftigten, die dort damals wieder
zu ihren Spätschichten erscheinen wollten. Als Begründung nannte das
Bielefelder Unternehmen eine gesundheitliche Gefährdung der anderen
Arbeiter durch eine mögliche Corona-Infektion und drohende
wirtschaftliche Schäden. Zudem fühle man sich getäuscht. Das Gericht

muss sich in der nächsten Zeit mit einer ganze Reihe von
Kündigungsschutzklagen beschäftigen, von denen auch weitere den
Automobilzulieferer betreffen.