Werner: Vorerst mit 125 000 Corona-Impfdosen für Thüringen zu rechnen
Erfurt (dpa/th) - Für den Start der Corona-Impfung kann Thüringen
nach Einschätzung von Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke)
zunächst mit etwa 125 000 Impfdosen rechnen, sobald ein Impfstoff auf
dem Markt ist. Dies sei eine vorläufige Prognose, die sich jederzeit
ändern könne, sagte Werner am Dienstag in Erfurt.
Damit könnten etwa 60 000 Menschen mit den zwei erforderlichen
Einzelimpfungen versorgt werden. Angesichts des Impfbedarfs allein
bei Beschäftigen in Krankenhäusern, Rehakliniken und Pflegeheimen
sowie bei Pflegedürftigen zeigt sich Werner zufolge, dass die
Festlegung einer Rangfolge bei Impfwilligen nötig sei.
Nach ihren Angaben arbeiten 33 000 Menschen in Thüringen in
Krankenhäusern und Rehabilitationskliniken. 21 000 Menschen kümmern
sich in Pflegeheimen um etwa 33 000 Bewohner. Diese Gruppen sind als
vorrangig zu impfende Gruppen im Gespräch, eine endgültige Empfehlung
der Ständigen Impfkommission dazu steht noch aus.
Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) geht von einem Impfstart für
Thüringen im Januar aus, wie Geschäftsführer Sven Auerswald ergänzt
e.
Die KV baut im Auftrag des Landes derzeit 29 Impfzentren
flächendeckend für Thüringen auf, zudem sollen zehn mobile Teams fü
r
den Einsatz in Pflegeheimen gebildet werden. Sie sollen Mitte
Dezember einsatzbereit sein.
Rund 500 Ärzte haben sich laut KV bislang zur Mitarbeit gemeldet. Die
Kosten des Landes für Impfzubehör wie Kanülen und Spritzen,
Kühlmöglichkeiten und Impfstellen bezifferte Werner auf 25 Millionen
Euro, die Impfstoff-Beschaffung laufe zentral über den Bund. Der
US-Pharmakonzern Moderna und die Mainzer Firma Biontech gemeinsam mit
der US-Firma Pfizer haben die Zulassung für die von ihnen
entwickelten Impfstoffe in der EU beantragt.