Einreiseverbot nach Bulgarien für Nicht-EU-Bürger verlängert

Sofia (dpa) - Das südöstliche EU-Land Bulgarien hat wegen steigender
Corona-Neuinfektionen ein Einreiseverbot für Nicht-EU-Bürger bis Ende
Januar 2021 verlängert. Es gibt allerdings zahlreiche Ausnahmen wie
etwa für die Einreisenden aus den Nachbarstaaten Serbien,
Nordmazedonien und der Türkei sowie unter anderem den
Schengen-Staaten, aus Israel, Kanada, Australien, der Ukraine. Für
Bus- und Fernfahrer sowie Piloten gilt die am Dienstag in Kraft
getretene Verordnung von Gesundheitsminister Kostadin Angelow nicht.

Bulgarien hat wegen kontinuierlich steigender Corona-Neuansteckungen
am Freitagabend einen Teil-Lockdown verhängt. Die gesamte
Gastronomie, alle Schulen und Universitäten, Fitnessstudios sowie
teilweise Einkaufszentren mussten schließen. Für den Lieferservice
von Restaurants fiel ab Dienstag der Mehrwertsteuersatz von 20 auf
jetzt neun Prozent. Die bürgerlich-nationalistische Regierung
beschloss weitere Corona-Hilfen für die vom Lockdown getroffenen
Bereiche.

In dem Balkanland mit einer Bevölkerung von 6,9 Millionen sind
aktuell 90 700 Menschen infiziert. Bis 00.00 Uhr am Dienstag gab es
binnen 24 Stunden 2814 Corona-Neuinfektionen. Im fast zwölfmal so
großen Deutschland lagen die Neuansteckungen bei 13 604. Seit Beginn
der Pandemie wurden in dem Balkanland insgesamt 145 300
Corona-Infektionen nachgewiesen, wobei das Land im Frühjahr noch
relativ gering betroffen war. Insgesamt 4 035 Menschen starben in
Bulgarien im Zusammenhang mit Covid-19 - am Dienstag wurde mit 221
Corona-Toten binnen 24 Stunden ein Rekord verzeichnet. Der
Personalmangel in den Corona-Stationen verschärft sich vielerorts.

Das Tragen von Mund-Nasen-Schutz ist seit Oktober in Bulgarien auch
im Freien wieder obligatorisch, wenn ein Corona-Abstand unmöglich
ist. Die ersten 125 000 Corona-Impfstoff-Dosen von Pfizer-Biontech
werden in dem EU-Land bis Jahresende oder im Januar 2021 erwartet,
wie Gesundheitsminister Angelow ankündigte. An einem Impfplan werde
noch gearbeitet.