Mainzer OB hofft auf genug Mediziner für Corona-Impfungen

«Die Hoffnung kommt aus Mainz» - sagt Oberbürgermeister Ebling mit
Blick auf den Corona-Impfstoff vom Unternehmen Biontech. 200 Menschen
können zunächst täglich in der Landeshauptstadt geimpft werden.
Vorausgesetzt es gibt genug Impfstoff und Ärzte.

Mainz (dpa/lrs) - Der Mainzer Oberbürgermeister und Vorsitzende des
Städtetags Rheinland-Pfalz, Michael Ebling, sieht zu Beginn der
Corona-Impfungen zwei Engpässe: Ausreichend Impfstoff und genügend
Mediziner. Ärzte würden in den geplanten 36 Impfzentren des Landes
aber zwingend gebraucht, vor allem für die Aufklärung, aber auch zur
medizinischen Sicherheit, sagte der SPD-Politiker der Deutschen
Presse-Agentur in Mainz.

Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) habe schon die Corona-Ambulanzen
kaum unterstützt. «Die Skepsis der Kommunen gegenüber der
Kassenärztlichen Vereinigung ist groß», sagte Ebling. Es werde
voraussichtlich noch im Laufe der Woche einen Aufruf an die Ärzte
geben, sagte der Sprecher der KV, Rainer Saurwein. Er gehe davon aus,
dass sich ausreichend Mediziner bis Mitte Dezember finden.

«Wenn der Stoff da ist, erwartet jeder, dass auch geimpft wird»,
sagte Ebling. Die Mainzer Firma Biontech und der US-Pharmariese
Pfizer haben am Montag bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur
(Ema) die Zulassung für ihren Corona-Impfstoff in der EU eingereicht.
Der US-Konzern Moderna hatte ebenfalls am Montag bei der Ema einen
entsprechenden Antrag für seinen Impfstoff gestellt.

Das Mainzer Impfzenrum soll bis 15. Dezember in einer mit Autos und
öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbaren ehemaligen
Fachhochschule in Mainz-Gonsenheim untergebracht werden. Unter der
Leitung der Feuerwehr werde derzeit in dem städtischen barrierefreien
Gebäude alles vorbereitet.

An zehn Stunden pro Tag sowie an den Wochenenden sollen Menschen
gegen das Coronavirus geimpft werden - zunächst rund 200 pro Tag. Die
Räumlichkeiten ermöglichten auch Impfungen von bis zu 1000 Menschen
pro Tag. Priorität bei den freiwilligen Impfungen haben
Risikogruppen. Einzelheiten werden noch festgelegt. Die Termine
sollen über eine landesweit einheitliche Zentralstelle erfolgen.

«Wenn die vulnerablen (besonders verletzlichen) Gruppen ab Januar,
Februar geimpft werden können, ist schon viel erreicht, zumal wenn
sich das Geschehen im Frühjahr wieder stärker nach draußen
verlagert», sagte Ebling.