Lehrer-Gewerkschaft: Ferienregel «die schlechteste aller Lösungen»

Stuttgart (dpa/lsw) - Die neuen Vorgaben zum Schulunterricht kurz
vor Weihnachten stoßen bei der Lehrer-Gewerkschaft VBE auf wenig
Gegenliebe. «Für Schulleiter ist das die schlechteste aller
Lösungen», sagte der Landesvorsitzende des Verbands Bildung und
Erziehung (VBE), Gerhard Brand, am Dienstag in Stuttgart. Die
unterschiedlichen Planungen für die unteren und höheren Klassenstufen
seien ein Zeichen des Konfliktes in der Landesregierung und ein
«grün-schwarzer Kompromiss in Wahlkampfzeiten».

Unter den neuen Vorgaben sei es unter anderem Eltern der Klassen 1
bis 7 möglich, die Kinder ohne Erklärung aus dem Unterricht zu
nehmen, andere gingen dagegen weiter zur Schule. «Das heißt, die
einen haben ein Wissensdefizit oder die anderen erhalten keinen
ordentlichen Unterricht», sagte Brand.

Nach den Plänen der Regierung beginnen die Weihnachtsferien trotz der
Corona-Pandemie nun doch wie ursprünglich vorgesehen erst am 23.
Dezember. Für die Klassen 1 bis 7 ist vorher regulärer
Präsenzunterricht an den Schulen vorgesehen, allerdings wird die
Präsenzpflicht am 21. und 22. Dezember ausgesetzt. Schüler ab Klasse
8 sollen im Fernunterricht unterrichtet werden.

«Es wäre gescheit gewesen, die beiden Tage auch als Anerkennung für
die Lehrer frei zu geben», sagte Brand. Die Betreuung der Kinder und
Jugendlichen hätten nach seiner Ansicht die Kommunen organisieren
können. «Lehrer zum reinen Betreuen, das ist nicht in Ordnung», sagte

der VBE-Landesvorsitzende. «Und am besten wäre es gewesen, man hätte

gleich von vorneherein alles gelassen wie es war.»