In Österreich starten Corona-Massentests in kleiner Gemeinde

Annaberg-Lungötz (dpa) - Österreich setzt bei der Eindämmung der
Corona-Pandemie auf freiwillige Massentests der Bevölkerung. Den
Auftakt machte am Dienstag die Gemeinde Annaberg-Lungötz im
Salzburger Land unweit der bayerischen Grenze. Die 2200 Bürger sind
aufgerufen, sich am Dienstag und Mittwoch testen zu lassen. Das
Aufspüren von auch symptomfreien Corona-Infizierten gilt als
wichtiger Baustein zur Unterbrechung von Infektionsketten. In den
Bundesländern Tirol, Vorarlberg und Wien beginnen die mehrtägigen
Massentests am Freitag (4.12.). In Wien ist die Kapazität auf bis zu
150 000 Menschen pro Tag ausgelegt. Der Nachweis einer
Corona-Infektion erfolgt via Antigen-Test, der bei positivem
Ergebnis mit einem PCR-Test überprüft werden soll.

Nach den Worten eines Experten hofft die Bundesregierung auf eine
sehr rege Teilnahme von mehreren Millionen Menschen. «Eine
ideale Größe wäre zum Beispiel sechs Millionen», sagte der
Simulationsexperte Niki Popper am Montagabend in der
ORF-Nachrichtensendung «ZiB2». Österreich hat knapp neun Millionen
Einwohner. Die Tests sollen wiederholt werden. Eine entscheidende
Phase sei die Zeit nach Weihnachten. Dann werde klar, wie sehr die
Feiertage das Infektionsgeschehen beeinflusst hätten, so Popper.

Österreich ist bis zum 6. Dezember in einem Lockdown. Über etwaige
Öffnungsschritte danach will die Bundesregierung voraussichtlich am
Mittwoch informieren. Die Infektionszahlen sind zuletzt deutlich
zurückgegangen.