Mehr als 1200 neue Corona-Infektionen in Hessen

Die Corona-Zahlen in Hessen steigen wenige Tage vor Heiligabend
weiter an. Laut Sozialminister ist die Lage in den Krankenhäusern
zwar angespannt, aber die Versorgung der Patienten gesichert.

Wiesbaden (dpa/lhe) - In Hessen ist die Zahl der nachgewiesenen
Corona-Infektionen binnen eines Tages um 1246 Fälle gestiegen. Seit
Beginn der Pandemie sind damit 121 962 Menschen nachweislich mit dem
Virus infiziert worden, wie aus den Zahlen des Robert Koch-Instituts
vom Montag (Stand 0.00 Uhr) hervorgeht. Insgesamt 2147 Menschen
starben an oder mit Covid-19. Damit gab es seit Sonntag 28 neue
Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus. Die sogenannte Inzidenz -
also die Zahl von Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in den
zurückliegenden sieben Tagen - lag bei 209.

Nach Angaben des Sozialministeriums (Stand 00.00 Uhr) lag die
Mehrheit der hessischen Kreise und kreisfreien Städte in der höchsten
Alarmstufe des Landes, die ab einer Inzidenz von 200 gilt und
Maßnahmen wie verschärfte Ausgangsbeschränkungen nach sich zieht. Den

höchsten Wert hatte der Odenwaldkreis mit einer Inzidenz von 357,
gefolgt von den Kreisen Waldeck-Frankenberg (313,4) und
Limburg-Weilburg (307,2).

Von Kommunen selbst gemeldete Werte können von den RKI-Zahlen
abweichen, da sie die Daten mit Zeitverzögerung weitergeben. Zahlen,
die die Kommunen selbst nennen, sind in der Regel aktueller als die
des RKI oder des hessischen Sozialministeriums in Wiesbaden.

Nach den Daten des Intensivregisters der Deutschen Interdisziplinären
Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin wurden in Hessen 434
Corona-Patienten in Krankenhäusern intensivmedizinisch behandelt
(Stand: Montag 15.19 Uhr). Das entsprach rund 23 Prozent aller
belegten Intensivbetten. 244 Covid-19-Patienten wurden beatmet.

Trotz der angespannten Situation in Hessens Krankenhäusern wegen der
Corona-Pandemie ist die Versorgung der Patienten weiter
gewährleistet. Dazu trage auch die gute Zusammenarbeit der Häuser
untereinander bei, erklärte Sozialminister Kai Klose (Grüne). «Dabei

können besondere Belastungen in einzelnen Teilen des Landes
ausgeglichen werden.» Von der angespannten Lage seien derzeit vor
allem Kliniken in den südlichen Landesteilen betroffen.

«Präventive Verlegungen, um die hochgradig belasteten
Versorgungsgebiete zu entlasten und ungeplante Verlegungen zu
vermeiden, gab und gibt es», erläuterte Klose. «Wegen akuter
Überbelegung wurden jedoch noch keine Patienten verlegt.»

Aktuell sei verfügt worden, dass alle Krankenhäuser, die sich an der
Notfallversorgung beteiligen oder über einen Versorgungsauftrag für
Innere Medizin verfügen, einen prozentualen Anteil ihrer Betten für
Covid-Patienten oder Verdachtsfälle zur Verfügung stellen. «Damit
wird gewährleistet, dass die Belastung der Krankenhäuser möglichst
gleichmäßig verteilt wird», erklärte der Minister. Er begrüßte,
dass
der Bund wieder Freihaltepauschalen eingeführt habe, damit Kliniken
eine Ausgleichszahlung bekommen.

Am Montag war zunächst unklar, wie viele Corona-Impfdosen die
Landesregierung zu welchem Zeitpunkt in Hessen erwartet und wann mit
einem Start der Impfungen in den Impfzentren gerechnet wird. Eine
Anfrage blieb bis zum frühen Abend unbeantwortet.