Berliner Corona-Ampel zeigt wieder zwei Mal Rot

Berlin (dpa/bb) - Das Berliner Ampelsystem zur Bewertung der
Corona-Lage steht wieder bei zwei von drei Indikatoren auf Rot. Bei
der Auslastung der Intensivbetten mit Covid-19-Patienten ist der
Warnwert von 25 Prozent erneut überschritten worden, wie aus dem
Lagebericht der Gesundheitsverwaltung vom Montag hervorgeht. Weiter
auf Rot und sehr deutlich über dem Grenzwert von 30 bleibt die Ampel
bei den Fallzahlen pro 100 000 Einwohner in den vergangenen sieben
Tagen: mit einem Wert von 206,9. Im Samstags-Lagebericht hatte die
Ampel erstmals bei diesen beiden Indikatoren kurzzeitig Doppel-Rot
angezeigt - danach war die Intensivbetten-Belegung aber nochmals auf
Gelb zurück gesprungen.

Der Senat hatte bei der Einführung des Warnsystems für den Fall
zweier roter Ampeln Handlungsbedarf vereinbart. Am Montag erklärte
eine Senatssprecherin auf Anfrage: «Der Senat bespricht in jeder
Sitzung die Entwicklung des Infektionsgeschehens und hat auch schon
frühzeitig gehandelt und reagiert. So haben wir schon vergangene
Woche die Maßnahmen verlängert.» Der Senat werde es auch weiter so
handhaben und die Ampel als Warninstrument für seine Entscheidung und
Besprechungen verstehen.

Weiter auf Grün steht die Corona-Ampel bei der Reproduktionszahl mit
0,8. Diese Zahl gibt an, wie viele Menschen ein Infizierter im
Schnitt ansteckt. Angestrebt werden Werte deutlich unter 1, um die
Pandemie zu bremsen. Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) sprach
am Montag bereits von einer gedämpften Dynamik - die Zahlen müssten
aber noch weiter sinken, damit die Lage wieder beherrschbar werde. Am
Montag wurden 925 neue Fälle gemeldet (Montag der Vorwoche: 805),
allerdings sind die Werte zu Wochenbeginn oft niedriger.

Bei den Sieben-Tages-Werten hat inzwischen Spandau die Nase vorn: Pro
100 000 Einwohner wurden dort in dem Zeitraum rund 302 Fälle
gemeldet. Seit Pandemiebeginn sind berlinweit insgesamt 65 145
Infektionen bekannt geworden, in 43 409 Fällen gelten die Menschen
als genesen. 565 Patienten starben nach einer Corona-Infektion, das
sind zwölf mehr als am Vortag.