Winterbergs Bürgermeister: Niedergeschlagenheit nach Skilift-Verbot

Winterberg/Düsseldorf (dpa/lnw) - Die Entscheidung zum
coronabedingten Skilift-Verbot im Sauerland drückt nach Angaben des
Winterberger Bürgermeisters deutlich die Stimmung in seiner Stadt.
«Unheimlich viele Menschen hier leben von und mit dem
Wintertourismus. Da merkt man, dass sich überall Niedergeschlagenheit
ausbreitet», sagte Martin Beckmann (CDU) der Deutschen Presse-Agentur
am Montag. Zuvor hatte Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU)
mitgeteilt, dass Skilifte entsprechend der neuen
Corona-Schutzverordnung in NRW als Freizeit-Einrichtungen vorerst
geschlossen bleiben. Das gelte zunächst bis zum 20. Dezember. Er gehe
aber nicht davon aus, dass sich das Infektionsgeschehen und damit das
Verbot über Weihnachten ändere, so Laumann.

«Viele haben bis zuletzt gehofft, dass es anders kommt», sagte
Bürgermeister Beckmann. Dass die Saison allenfalls verspätet starten
könne, treffe die Stadt mit ihren 12 500 Einwohnern «wirtschaftlich
insgesamt hart», so der Bürgermeister.

Viele Schneekanonen seien bereits in den vergangenen Tagen in die
Produktion von Schneevorräten gestartet und würden das kalte Wetter
auch weiter nutzen. «Irgendwann kann es hoffentlich doch losgehen.
Lieber eine schlechte Saison als gar keine», betonte Beckmann.

Er sorgt sich zudem, dass trotz stehender Lifte viele Besucher ins
Sauerland strömen könnten, sobald es schneit. «Schnee ist ein hohes
Erlebnisgut. Das bleibt auch in der Pandemie so. Darauf müssen wir
uns vorbereiten. Möglicherweise brauchen wir dann auch logistische
Hilfe vom Land, wenn hier alles weiß ist und viele Tagesgäste
kommen.»

Laut Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) sollen auch die
Lift-Betreiber im Dezember ein Anrecht auf Wirtschaftshilfen haben.
Beckmann fügte hinzu, man sei noch mit dem Land in Beratungen über
Details. So gebe es auch Skigebiete, die vergangenes Jahr kaum oder
keine Erlöse hatten. «Da müssen wir eine praktikable Lösung finden
»,
forderte der Bürgermeister.