Nordwest-Krankenhaus Sanderbusch behandelt nur noch Notfälle

Sande (dpa/lni) - Nach mehreren Corona-Infektionen unter Patienten
und Mitarbeitern im Nordwest-Krankenhaus Sanderbusch in Sande
(Landkreis Friesland) behandelt die Klinik derzeit nur Notfälle. Für
alle anderen Patienten gilt seit Freitag ein Aufnahmestopp. Geplante
Operationen und Behandlungen wurden abgesagt, wie der Geschäftsführer
Frank Germeroth am Montag sagte. Patienten, die die Klinik verlassen,
werden auf Corona getestet. Zusätzlich sollen sie sich 14 Tage in
häusliche Quarantäne begeben.

Germeroth zufolge sind insgesamt 32 Mitarbeitende und 13 Patientinnen
und Patienten mit dem Coronavirus infiziert. Bei etwa einem Drittel
davon war die Infektion bekannt, das Personal konnte sich schützen.
Problematisch waren die unerkannten Fälle. So steckte sich eine
Pflegekraft bei der Reanimation einer Frau an, deren Infektion später
diagnostiziert wurde. «Covid ist wirklich ein schwieriger Feind»,
sagte Germeroth.

In den vergangenen Tagen wurde das gesamte Personal der Klinik
getestet, neue Fälle wurden nicht entdeckt. Der Geschäftsführer ist
deshalb zuversichtlich, dass das Krankenhaus noch in dieser Woche
wieder mit der Aufnahme von Patientinnen und Patienten beginnen kann.
«Wir sind in Gesprächen mit dem Gesundheitsamt.» Die medizinischen
Praxen und das Medizinische Versorgungszentrum im Krankenhaus waren
von dem Aufnahmestopp nicht betroffen. Künftig soll das gesamte
Personal jede Woche auf Corona getestet werden. Eine 100-prozentige
Sicherheit gibt es dennoch nicht, wie der Geschäftsführer sagte.
«Dieser Test ist immer eine Momentaufnahme.»

Das Nordwest-Krankenhaus Sanderbusch hat nach eigenen Angaben rund
355 Betten und mehr als 950 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.