) Pflegerat: Zulauf zur Pflegeausbildung gut - Pandemie-Einschränkungen

Berlin (dpa/bb) - Nach der Reform der Pflegeausbildung hat sich der
Landespflegerat Berlin-Brandenburg zufrieden mit der Nachfrage
gezeigt. Der Zulauf im Rahmen der Pandemie sei gut, die Bewerber-Lage
besser als in den Vorjahren, sagte die Vorsitzende Juliane Blume am
Montag in einer Anhörung im Gesundheitsausschuss des
Abgeordnetenhauses. Sie sprach von Einschränkungen infolge der
Pandemie, zum Beispiel für die praktische Ausbildung in der
ambulanten Pflege. Vertreter des Bildungscampus für Gesundheitsberufe
und des Pflegeschulbundes wiesen außerdem auf einen Lehrermangel hin.

Staatssekretärin Barbara König (SPD) von der Senatsverwaltung für
Gesundheit, Pflege und Gleichstellung sagte, nach fast einem Jahr
Erfahrungen mit der generalistischen Ausbildung finde man die Zahlen
in Ordnung: Mit 1900 Ausbildungsverträgen bewege man sich etwa auf
dem Niveau der Vorjahre. Das könne sich sehen lassen für eine völlig

neue Ausbildung. Rainer Kleibs von der Sozialstiftung Köpenick
ergänzte in der Anhörung, die Zahl der Auszubildenden müsse zukünft
ig
mindestens verdoppelt werden. Materiell sehe er die Azubis inzwischen
gut ausgestattet - schwieriger sei es, am Ruf des Berufs zu arbeiten.

In der reformierten Ausbildung zur Pflegefachkraft sind Altenpflege,
Krankenpflege und Kinderkrankenpflege zusammengeführt. Der Unterricht
sei praxisnäher, so dass der Alltag im Beruf weniger herausfordernd
wahrgenommen werde als zuvor, sagte Jannik Müller vom Bildungscampus.
Der Start erster Kurse im Frühjahr sei aber auch von der Pandemie
beeinträchtigt worden - teils hätten Auszubildende direkt in der
Praxis begonnen. Den Schilderungen zufolge hapert es teils auch bei
der Digitalisierung, etwa bei der Ausstattung mit Wlan an Schulen und
Geräten wie Laptops für die Azubis.

Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) betonte, schon von der
Pandemie habe es einen Personalmangel in der Pflege gegeben. Es räche
sich, dass hier jahrelang gespart worden sei und die Ausbildung nicht
im Fokus gestanden habe. Die Ergebnisse der nun veränderten
Schwerpunktsetzung sehe man aber nicht von heute auf morgen. «Das
dauert einige Jahre, bis die Absolventinnen und Absolventen da sind.»