Laumann: Ski-Lifte in NRW bleiben im Dezember geschlossen

Jetzt ist es offiziell: Im Dezember soll im Sauerland kein Ski-Lift
fahren. Die Ski-Hochburg Winterberg bereitet sich dennoch auf einen
Gästeansturm vor - und hofft weiter auf einen Saisonstart zu einem
späteren Zeitpunkt.

Düsseldorf (dpa/lnw) - Ski-Lifte müssen entsprechend der neuen
Corona-Schutzverordnung in NRW vorerst geschlossen bleiben. Das
teilte Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) am Montag mit.
Ski-Lifte seien Freizeit-Einrichtungen und damit verboten. Das Verbot
durch die neue Verordnung gelte zunächst bis zum 20. Dezember. Er
gehe aber nicht davon aus, dass sich das Infektionsgeschehen und
damit das Verbot über Weihnachten ändere, so Laumann.

Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hatte am Sonntag davon
gesprochen, auf die Betreiber zuzugehen - gleichzeitig aber klar
gemacht, dass es eine europäische Lösung für die Ski-Gebiete brauche.

NRW wird nun keine Ausnahme machen und den Betrieb von Liften
untersagen - so wie es bereits Italien und Frankreich angekündigt
hatten. Laumann sagte, dass er auch auf die «Macht des Faktischen»
baue - nämlich, dass es ohnehin im Dezember keinen Schnee oder Weiße
Weihnacht im Sauerland geben werde.

Namentlich werden Ski-Lifte in der neuen Corona-Schutzverordnung, die
am Montagmittag veröffentlicht wurde, nicht aufgelistet. Die neue
Schutzverordnung - unter anderem mit Kontaktlockerungen - kommt kurz
vor Weihnachten. Ob es im Januar Ski-Betrieb gibt, blieb zunächst
unklar. Laschet hatte sich bislang dafür ausgesprochen, bis zum Ende
der Weihnachtsferien Ski-Tourismus europaweit zu unterbinden.

In NRW trifft das Verbot die Ski-Regionen im Sauerland. «Unheimlich
viele Menschen hier leben von und mit dem Wintertourismus. Da merkt
man, dass sich überall Niedergeschlagenheit ausbreitet», sagte
Winterbergs Bürgermeister Martin Beckmann (CDU) der Deutschen
Presse-Agentur. Dass die Saison allenfalls verspätet starten könne,
treffe die Stadt mit ihren 12 500 Einwohnern «wirtschaftlich
insgesamt hart», so der Bürgermeister.

Viele Schneekanonen seien bereits in den vergangenen Tagen in die
Produktion von Schneevorräten gestartet und würden das kalte Wetter
auch weiter nutzen. «Irgendwann kann es hoffentlich doch losgehen.
Lieber eine schlechte Saison als gar keine», betonte Beckmann.

Er sorgt sich zudem, dass trotz stehender Lifte viele Besucher ins
Sauerland strömen könnten, sobald es schneit. «Schnee ist ein hohes
Erlebnisgut. Das bleibt auch in der Pandemie so. Darauf müssen wir
uns vorbereiten. Möglicherweise brauchen wir dann auch logistische
Hilfe vom Land, wenn hier alles weiß ist und viele Tagesgäste
kommen.»

Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) sagte am Montag, dass
Ski-Lifte - wie andere geschlossene Freizeit-Einrichtungen -
entsprechendes Anrecht auf Wirtschaftshilfe hätten. Beckmann fügte
hinzu, man sei noch mit dem Land in Beratungen über Details. So gebe
es auch Skigebiete, die vergangenes Jahr kaum oder keine Erlöse
hatten. «Da müssen wir eine praktikable Lösung finden», forderte de
r
Bürgermeister.