Kammer verlangt 1000 Euro mehr für Pflegekräfte

Neumünster (dpa/lno) - Eine Leistungszulage von monatlich 1000 Euro
brutto fordert die Pflegeberufekammer in Schleswig-Holstein für alle
Fachkräfte, die täglich Covid-19-Patienten betreuen. Die Kammer
begründete dies am Montag mit den außergewöhnlichen Belastungen
dieser Mitarbeiter. Zudem müssten die Arbeitsbedingungen so gestaltet
werden, dass sie die Pflegenden nicht in die Erschöpfung treiben.

«Das Arbeiten mit FFP2-Masken, Gesichtsschildern und Schutzanzügen
bedeutet eine große körperliche Belastung und einen nicht zu
unterschätzenden zeitlichen Mehraufwand», erläuterte die Präsidenti
n
der Pflegeberufekammer, Patricia Drube. Auf Intensivstationen sei der
Aufwand bei Covid-19-Kranken so hoch, dass eigentlich eine
1:1-Betreuung erforderlich wäre. «Doch davon sind wir weit entfernt»,

sagte Drube. Auch könnten Pausen- und Regenerationszeiten auf einer
Corona-Station nicht immer eingehalten werden. Zudem seien trotz
Schutzmaßnahmen eigene Infektionen nicht auszuschließen. Die
psychische Belastung für Pflegende, die Menschen mit Covid-19
betreuen, sei extrem hoch.

Die geforderte Zulage könnte nach Ansicht der Pflegeberufekammer
steuerfinanziert werden und sollte über den Zeitraum der Pandemie an
alle Kräfte gezahlt werden, die in Kliniken und Pflegeeinrichtungen
täglich Covid-19-Patienten pflegen.