Nach Corona-Ausbruch: Schlachthof Vilshofen nimmt Betrieb auf

Vilshofen (dpa/lby) - Nach seiner coronabedingten Schließung soll der
Schlachthof im niederbayerischen Vilshofen am Dienstag seinen Betrieb
wieder aufnehmen. Das sei aus Personalgründen zunächst nur mit etwa
50 Prozent der Kapazität möglich, wie Wirtschaftsminister Hubert
Aiwanger (Freie Wähler) nach einem Besuch am Montag sagte. 80
Mitarbeiter hatten sich dort mit dem Coronavirus infiziert, woraufhin
der Schlachthof vergangene Woche geschlossen worden war.

Nach Ministeriumsangaben verschärfte sich durch die Schließung die
angespannte Lage für den Schweinemarkt in Bayern. Die Fleischpreise
seien wegen des chinesischen Importverbots für deutsches
Schweinefleisch im Zuge der Ausbreitung der Afrikanischen
Schweinepest gefallen. Die Schließung von Schlachthöfen erhöhe zudem

den Rückstau bei Schweineschlachtungen.

Er sei froh, dass in Vilshofen wieder Tiere geschlachtet werden, da
sich diese in den Ställen zunehmend gestaut hätten, sagte Aiwanger.
Generell müssten in Schlachthöfen höchste Hygienevorkehrungen
eingehalten werden. Das gelte auch für die Unterkünfte des Personals.
Von den Arbeitsabläufen her lasse es sich in Schlachtbetrieben
teilweise nicht vermeiden, dass Mitarbeiter eng zusammenstehen. In
den Unterkünften teilten sie mehrere Menschen eine Wohnung.

Vilshofen liegt im von Corona-Infektionen besonders betroffenen
Landkreis Passau, in dem laut Robert Koch-Institut (RKI) am Montag
die Sieben-Tage-Inzidenz - die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000
Einwohner binnen einer Woche - bei 360,2 lag. Die Stadt Passau ist
aktuell Deutschlands Corona-Hotspot mit einem Inzidenzwert von 579,5.