Zahl der Aids-Toten in NRW abermals gesunken

Düsseldorf (dpa/lnw) - Erneut sind in Nordrhein-Westfalen weniger
Menschen an einer HIV-Erkrankung gestorben. Wie das Statistische
Landesamt am Montag vor dem Welt-Aids-Tag am 1. Dezember mitteilte,
erlagen 2019 73 Menschen den Folgen der Viruserkrankung, das sind 8,8
Prozent weniger als im Vorjahr. Die Zahl der Aids-Toten war damit
sogar um 41,1 Prozent niedriger als noch vor zehn Jahren. Neun von
zehn Verstorbenen waren den Angaben zufolge männlich. Das Sterbealter
lag im Schnitt bei knapp 60 Jahren.

Das Landesgesundheitsministerium wies am Montag allerdings daraufhin,
dass die Zahl der Neuinfektionen im selben Jahr leicht zugenommen
habe: Das Robert Koch-Institut schätzt, dass sich 2019 in NRW etwa
450 Menschen mit dem HIV-Virus angesteckt haben, 30 Fälle mehr als
2018.

«Eine frühzeitige Diagnose und Therapie der HIV-Infektion ermöglicht

in sehr vielen Fällen eine gute Lebenserwartung mit viel
Lebensqualität», teilte Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU)
mit. Wer Hilfe brauche, könne in NRW auf ein gutes Netz von Angeboten
zurückgreifen. Damit niemand aus Angst vor Diskriminierung vor einem
Test und vor Beratung zurückschrecke, sei die Gesellschaft gefragt,
Akzeptanz zu fördern.

Die Landespatientenbeauftragte Claudia Middendorf sagte angesichts
leicht steigender Neuinfektionszahlen, dass es weiter wichtig bleibe,
den Zugang zu Therapie- und Testangeboten zu gewährleisten und
auszubauen.