Winterbergs Bürgermeister: Verkürzung der Skisaison wäre bitter

Winterberg (dpa/lnw) - Eine mögliche Verkürzung der Skisaison wegen
der Corona-Pandemie wird im Hochsauerland mit Sorgen registriert. Vor
dem Hintergrund des Infektionsschutzes müsste man das zwar
akzeptieren, «aber das ist schon bitter», sagte der Bürgermeister des

Wintersport-Orts Winterberg, Michael Beckmann (CDU), in WDR 5 am
Montagmorgen. Seit Mai habe die Stadt sich auf die neue Saison
vorbereitet und umfangreiche Schutzmaßnahmen ergriffen. So setze man
zum Beispiel auf Online-Tickets, um Anstehzeiten zu verringern. Auf
Hütten seien für sechsstellige Summen Lüftungsanlagen installiert
worden. «Unser Credo war: Besser eine schlechte Saison wie gar keine
Saison.»

Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hatte am Sonntag im
Deutschlandfunk angekündigt, es werde geprüft, ob der Skibetrieb in
Nordrhein-Westfalen bis zum 10. Januar ausgesetzt werde. Das würde
die Stadt mit 12 500 Einwohnern hart treffen. Bürgermeister Beckmann
betonte, dass nicht nur der Tourismus, sondern auch die Gastronomie
und der Handel vor Ort von den Gästen abhingen. «Wir sind ein Exot
in
Nordrhein-Westfalen: Ich glaube, wir sind die einzige Stadt, die so
vom Tourismus abhängt.»

Sollte die Saison erst Mitte Januar oder sogar noch später beginnen
können, wäre das eine finanzielle Last für Winterberg. «Je später
wir
in die Saison kommen, desto schwieriger wird es natürlich, noch einen
wirtschaftlichen Skibetrieb zu fahren», sagte Beckmann. Der
Kommunalpolitiker schrieb Laschet eine Email. «Ich hoffe, dass er
sich mal meldet.»

Bereits am Sonntag hatte Beckmann der Deutschen Presse-Agentur
gesagt: «Ich freue mich über den Anruf von Herrn Laschet, um über d
ie
von ihm angesprochenen vorbildlichen Lösungen zu sprechen - wir
stehen dafür bereit.» Den Beteiligten des Winter-Tourismus inklusive
des Einzelhandels in der Region gehe es um Planbarkeit und
finanzielle Hilfen - falls es wirklich keine Ski-Saison geben sollte.