Berichte: Corona-Maßnahmen bei Olympia in Japan kosten Millionen

Japans Olympia-Macher stehen vor großen Herausforderungen. Nicht nur
die Verschiebung aufs nächste Jahr kommt teuer, auch die geplanten
Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie fallen ins Gewicht. Diese Woche
soll es einen Zwischenbericht zum Kampf gegen das Coronavirus geben.

Tokio (dpa) - Auf die Organisatoren der wegen Corona auf nächsten
Sommer verschobenen Olympischen Spiele in Tokio kommen erhebliche
Zusatzkosten zu. Laut der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo
schätzt das Organisationskommitee die Kosten für Maßnahmen zum Schutz

vor dem Coronavirus auf rund 100 Milliarden Yen (rund 802 Millionen
Euro). Am 2. Dezember wollen das japanische NOK, die Stadt Tokio und
die japanische Zentralregierung einen Zwischenbericht zu den
Corona-Maßnahmen vorlegen, wie auch die japanische Tageszeitung
«Nihon Keizai Shimbun» am Montag berichtete. Dem Blatt zufolge sollen
ausländische Athleten mehrfachen Corona-Tests unterzogen werden.

So sei angedacht, dass aus dem Ausland kommende Athleten innerhalb
von 72 Stunden vor der Abreise nach Japan, dann erneut bei der
Einreise nach Japan sowie dann noch einmal 96 bis 120 Stunden danach
auf das Coronavirus getestet werden, hieß es. Auf diese Weise solle
sichergestellt werden, dass keine Infektionen übersehen werden.
Außerdem seien mehrfache Coronatests an den Trainingslagern, beim
Betreten des olympischen Dorfes sowie vor den Wettkämpfen angedacht.

Die Tokio-Spiele waren im März wegen der Corona-Pandemie um ein Jahr
auf den nächsten Sommer verschoben worden. Die Verlegung könnte laut
Kyodo Mehrkosten von rund 200 Milliarden Yen (1,61 Milliarden Euro)
verursachen. Im Dezember wollen die Gastgeber und das Internationale
Olympische Komitee (IOC) demnach entscheiden, wer welchen Anteil an
den zusätzlichen Ausgaben trägt. Die Mehrkosten ergeben sich unter
anderem daraus, dass die Arenen und die Immobilien für das olympische
Dorf auch für das kommende Jahr angemietet werden müssen. Hinzu
kommen Ausgaben für Mitarbeiter, Ausrüstung und Lagerflächen.

Höchste Priorität hat für die Organisatoren der Schutz gegen das
Coronavirus. So wollen Japans Olympia-Planer das Athletendorf in
Tokio mit einem ausgefeilten medizinischen Versorgungssystem
auszurüsten. Aus Sorge vor Corona-Fällen wollen die Organisatoren
dort nur einen möglichst kurzen Aufenthalt erlauben. «Wir wollen
nicht die Zahl der Sportler senken, aber wir müssen sicherstellen,
dass das Dorf der sicherste Ort in Tokio ist», sagte John Coates, der
Vizepräsident des IOC, kürzlich. Daher sollen die Athleten vier bis
fünf Tage vor Beginn ihrer Wettkämpfe ins Dorf einziehen und bereits
ein bis zwei Tage nach Abschluss ihrer Disziplinen nach Hause reisen.

Das genaue Verfahren für die Untersuchungsproben sowie die Häufigkeit
der Corona-Tests solle weiter mit dem IOC sowie den internationalen
Sportorganisationen abgestimmt werden, so die «Nihon Keizai Shimbun».
Angesichts wieder gestiegener Infektionszahlen auch im Gastgeberland
halten sich hartnäckige Zweifel, ob die Spiele wirklich ausgetragen
werden können. Japan und das IOC halten jedoch an den Spielen fest.