Mehr als 1,2 Millionen Euro Corona-Bußgelder in Hamburg eingenommen

Der Corona-Bußgeldkatalog ist lang. Wer im Einkaufszentrum keine
Mund-Nase-Bedeckung trägt, muss zum Beispiel mit einem Bußgeld von
bis zu 150 Euro rechnen. Am meisten Geld nahmen die Behörden aber für
einen anderen Tatbestand ein.

Hamburg (dpa/lno) - Mehr als 1,2 Millionen Euro Corona-Bußgelder hat
die Stadt Hamburg bislang eingenommen. «Dabei gehen die meisten
angezeigten Verstöße auf die Nichteinhaltung des Mindestabstands
zurück», sagte Einwohnerzentralamtssprecher Matthias Krumm der
Deutschen Presse-Agentur. Demnach stammen mit Stand Mitte November
fast 840 000 Euro aus diesen Tatbeständen. Personen, die
beispielsweise an öffentlichen Orten nicht den Mindestabstand von 1,5
Metern einhalten, müssen laut dem Bußgeldkatalog zur
Corona-Eindämmungsverordnung bis zu 150 Euro zahlen.

«Zu verständnislosen und ungehaltenen Reaktionen kommt es nur
vereinzelnd», sagte ein Polizeisprecher auf dpa-Anfrage. Der
überwiegende Teil der Hamburger hält sich demnach weiterhin an die
Regeln. Der Teil-Lockdown habe die Kontrolle der Regeln sogar
vereinfacht. Mussten Polizisten vorher beispielsweise in Restaurants
kontrollieren, ob die Erfassung der Kontaktdaten ordnungsgemäß
erfolgt, ist jetzt oft auf den ersten Blick erkennbar, ob die Läden
geschlossen sind, wie der Sprecher sagte. Zahlen zu sogenannten
Corona-Zweiflern gebe es nicht. Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte
wird demnach zwar in der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS)
erfasst - nicht aber dessen Hintergründe.

Insgesamt sind laut Einwohnerzentralamt seit Einführung der
Corona-Regeln rund 11 900 Bußgeldbescheide aus etwa 13 400
Ordnungswidrigkeitenverfahren ergangen. Nach Einschätzung von
Pressesprecher Krumm sind diese Zahlen für eine repräsentative
Betrachtung des Zeitraums des sogenannten Teil-Lockdowns noch nicht
geeignet. In der Regel zeigen solche Maßnahmen den Angaben zufolge
erst zeitversetzt Wirkung in der Statistik.