RKI: Münster als erste Großstadt in NRW unter Infektionskennziffer 50

Münster (dpa/lnw) - Ein erster orangefarbener Fleck auf der sonst
roten NRW-Karte des Robert-Koch-Instituts (RKI): Münster hat am
Sonntag erstmals seit Ende Oktober mit 41,5 wieder eine
Sieben-Tage-Inzidenz unter dem Grenzwert von 50 ausgewiesen. Den
höchsten Wert erreichte am Sonntag laut RKI Solingen mit 261,2
Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen. Der
NRW-weite Wert lag am Sonntag bei 146,0. In Münster fällt der
gesunkene Wert mit einem gerichtlichen Streit um die Maskenpflicht
für Lehrer zusammen.

Die Kennzahl 50 war im Oktober noch wichtig, da damals regionale
Maßnahmen noch an diesen Wert gekoppelt waren. So mussten ab dieser
Zahl Veranstaltungen verkleinert oder Sperrstunden für die
Gastronomie verhängt werden. In der aktuellen Coronaschutz-Verordnung
wird dazu kein Unterschied mehr gemacht, da durch den «Lockdown
Light» Veranstaltungen praktisch komplett verboten und Restaurants -
bis auf das Mitnahme-Geschäft - geschlossen sind.

Münster hatte zudem eine generelle Maskenpflicht für Lehrer verhängt,

die vergangene Woche vom Verwaltungsgericht gekippt wurde. Die Stadt
kündigte am Freitag an, vor dem Oberverwaltungsgericht gegen die
Entscheidung Beschwerde einzulegen.

Das Verwaltungsgericht hatte festgestellt, dass Münster bereits am
27. November 2020 den niedrigsten Inzidenz-Wert für einen Landkreis
beziehungsweise eine kreisfreie Stadt in Nordrhein-Westfalen hatte.
Krisenstabs-Leiter Wolfgang Heuer hatte am Freitag dagegen gesagt:
«Der relative Erfolg, den die Stadt Münster mit ihren teilweise über

die Vorgaben des Landes hinausgehenden Schutzmaßnahmen erreicht hat,
sollte nicht als Argument gegen die Fortsetzung dieser Strategie
verwendet werden.»