Corona-Lage an Seenplatte: Wieder Fälle an Klinikum und bei Senioren

Neubrandenburg (dpa/mv) - Die steigende Zahl von Corona-Fällen an der
Mecklenburgischen Seenplatte stellt mehrere Pflegeheime und die
größte Klinik - das Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum in Neubrandenburg -
vor wachsende Probleme. Wie eine Kliniksprecherin am Sonntag
erklärte, mussten erneut 11 Pflegekräfte in Quarantäne, weil sie
positiv auf das Coronavirus getestet wurden. Diesmal seien aber nicht
in Intensivstationen, sondern eine internistische Abteilung
betroffen. Damit muss die Klinik inzwischen 22 Corona-Fälle unter den
Pflegekräften mehrerer Stationen verkraften.

Operationen müssten aber nicht abgesagt werden, sagte die Sprecherin.
Das Krankenhaus hat rund 1000 Betten und mehr als 2000 Mitarbeiter.
Zuletzt wurden dort 13 Corona-Patienten auf zwei Isolierstationen
versorgt. Drei Patienten davon müssen intensivmedizinisch betreut
werden.

Nach Corona-Infektionen sind in Woldegk in einem Pflegeheim zwei
weitere Bewohner gestorben. Damit gab es seit Anfang November in dem
Haus der Diakonie Mecklenburgische Seenplatte gGmbH fünf Todesfälle
im Zusammenhang mit Corona, wobei die Pflegeheim-Bewohner unter
Vorerkrankungen litten. 18 der 30 Heimbewohner waren positiv getestet
worden. Wie ein Sprecher erklärte, gab es auch Infektionen unter den
40 Mitarbeitern. Der Betrieb im Heim könne aber aufrechterhalten
werden. Die letzten Testergebnisse seien allerdings alle negativ
gewesen.

Eine Vielzahl an Coronainfektionen gab es nach Angaben des Kreises
auch in einer Senioren-Wohnstätte in Friedland. Der Kreis hatte die
Corona-Einschränkungen am Freitag verschärft, unter anderem für
vollstationäre Pflegeeinrichtungen und den Jugend- und Freizeitsport.
An der Seenplatte war der Inzidenzwert seit Mitte November von 30 auf
77,1 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner gestiegen, derzeit der
höchste Wert in Mecklenburg-Vorpommern.