Punktuelle Böllerverbote in NRW: erste Tabuzonen benannt  

In NRW wird Feuerwerk an Silvester nicht flächendeckend verboten.
Aber die Kommunen sollen Raketen und Böller an belebten Plätzen
untersagen. Die Städte stecken tief in der Planung.

Dortmund (dpa/lnw) - Gut vier Wochen vor Silvester ist für die
größeren Städte in Nordrhein-Westfalen noch unklar, wo genau Böller

und Raketen überall verboten sein werden. Erste Tabu-Zonen zeichnen
sich aber ab. Köln hatte bereits angekündigt, dass Feuerwerk in der
Altstadt untersagt sein wird. Der Krisenstab werde voraussichtlich in
der kommenden Woche entscheiden, ob es weitere Verbotsbereiche geben
soll, hieß es. Auch in Düsseldorf wird - wie schon in den Vorjahren -
ein Feuerwerksverbot für die Altstadt gelten. «Anhand der neuen
Corona-Schutzverordnung wird nun geprüft, ob und wie wir das
gegebenenfalls erweitern», sagte ein Sprecher.

Münster untersagt Feuerwerk auf jeden Fall mindestens auf dem
Domplatz und Bahnhofsvorplatz in der Innenstadt. Das Ordnungsamt
werde verstärkt kontrollieren. Essen will Entscheidungen dazu erst
nach eingehender Prüfung der neuen Coronaschutzverordnung für NRW
bekanntgeben.

Kritik kam von Dortmunds neuem Oberbürgermeister Thomas Westphal
(SPD): Bund und Länder hätten sich die Sache bei ihrem Spitzentreffen

am vergangenen Mittwoch leicht gemacht und die Entscheidung auf die
Kommunen abgewälzt. Die reine Empfehlung, auf ein Feuerwerk zu
verzichten, sei «halbherzig und völlig unzureichend». Er forderte,
den Verkauf von Feuerwerkskörpern zu Silvester zu untersagen. Wie die
Einhaltung der Verbote für einzelne Bereiche in den Städten
kontrolliert werden sollten, sei offen. «Die kommunalen Ordnungsämter

arbeiten schon jetzt an der Belastungsgrenze.»

Beim Corona-Gipfel von Bund und Länder-Regierungschefs war vereinbart
worden, dass Pyrotechnik auf belebten Plätzen und Straßen untersagt
werden soll. Damit will man größere Gruppenbildungen vermeiden.