Corona-Beschlüsse: Beteiligung von Menschen mit Behinderung gefordert

Hildesheim (dpa) - Die Belange von Menschen mit Behinderungen sollten
in der Corona-Pandemie stärker in den Blick gelangen. Dazu rufen
mehrere Verbände anlässlich des Internationalen Tages der Menschen
mit Behinderungen am kommenden Donnerstag (3. Dezember) auf. Sie
seien selbst zu beteiligen, wenn Corona-Maßnahmen beraten und
beschlossen werden, zum Beispiel in gemeinschaftlichen Wohnformen
oder Werkstätten, sagte die frühere Bundesgesundheitsministerin Ulla
Schmidt, die auch Vorsitzende der Organisation Lebenshilfe ist. «Auch
in der politischen Beratung müssen sie immer berücksichtigt werden»,

betonte die SPD-Abgeordnete.

Weder die Einrichtungen und Dienste der Behindertenhilfe und
Psychiatrie noch die Menschen mit Behinderungen und psychischen
Erkrankungen würden bei relevanten Gesetzentwürfen ausreichend
berücksichtigt, beklagt auch der Verband Caritas Behindertenhilfe und
Psychiatrie.

Ulrich Stoebe, Direktor der Diakonie Himmelsthür mit Hauptsitz in
Hildesheim plädierte dafür, demnächst Menschen mit Behinderungen in
Wohngruppen sowie deren Betreuer vorrangig gegen das Coronavirus zu
impfen. «Menschen mit Behinderungen dürfen in der Pandemie nicht
abgehängt werden», sagte er.