«Charlie Hebdo»-Prozess in Paris soll am Mittwoch weitergehen

Paris (dpa) - Der seit Wochen unterbrochene Prozess um den
islamistischen Terroranschlag auf das französische Satiremagazin
«Charlie Hebdo» soll am Mittwoch wieder aufgenommen werden. Wie die
Pariser Antiterrorstaatsanwaltschaft am Samstag mitteilte, habe sich
der Gesundheitszustand eines an Covid-19 erkrankten
Hauptbeschuldigten verbessert. Nach einer weiteren Untersuchung am
Montag solle endgültig feststehen, ob er wieder persönlich am
Verfahren teilnehmen können werde. Ein Urteil in der Sache wird nun
für den 16. Dezember erwartet.

Der Gerichtsprozess war seit Ende Oktober wegen mehrerer Corona-Fälle
unterbrochen worden. Am Montag sollte das Verfahren weitergehen, der
Beschuldigte per Video zugeschaltet werden. Dagegen hatten sich aber
die Verteidigung und die Nebenkläger gewehrt. Frankreichs oberstes
Verwaltungsgericht erklärte eine Videozuschaltung Angeklagter am Ende
von Strafprozessen ohne deren Zustimmung als rechtswidrig.

Vor einem besonders zusammengesetzten Gericht für Terrorfälle wird
seit Anfang September eine Anschlagsserie aufgerollt, bei der es im
Januar 2015 insgesamt 17 Todesopfer gab. Von den Anschlägen war nicht
nur die Redaktion von «Charlie Hebdo» betroffen, sondern auch ein
koscherer Supermarkt in Paris. Die drei Täter wurden damals von
Sicherheitskräften erschossen. Den 14 Angeklagten wird vorgeworfen,
bei der Vorbereitung der Anschläge geholfen zu haben. Drei von ihnen
sind flüchtig.