Experten: Corona-Lage und Wintersport in Italien nicht vereinbar

Rom (dpa) - Angesichts hoher Corona-Infektionszahlen in Italien haben
Experten des Gesundheitsministeriums die Hoffnung auf Wintersport und
ein normales Weihnachten gedämpft. Es werde ein anderes Weihnachten
werden, sagte der Präsident des Gesundheitsrates, Franco Locatelli,
am Samstag. Die aktuellen Zahlen seien zudem «nicht mit einer Öffnung
des Wintersportbetriebs vereinbar». Auch ein Silvester und Neujahr
wie sonst seien dieses Jahr unvorstellbar.

Laut des aktuellen Lageberichts signalisieren die Corona-Daten, dass
die Maßnahmen der vergangenen Wochen zwar Wirkung zeigen. Die Zahl
der täglichen Neuinfektionen sei aber immer noch hoch. In vielen
Regionen herrsche weiter ein hohes Ansteckungsrisiko.

Der Anstieg der Fallzahlen-Kurve geht jedoch zurück, wie der Chef des
Gesundheitsinstituts ISS, Silvio Brusaferro, sagte. Auch der
Reproduktionswert für den Zeitraum vom 4. bis 17. November sank von
zuletzt durchschnittlich 1,2 auf 1,08. «Ein R-Wert etwas über eins
bedeutet jedoch immer noch ein Ansteigen der Fälle», kommentierte
Brusaferro. Der R-Wert gibt an, wie viele Menschen ein Infizierter
durchschnittlich ansteckt.

Am Samstag meldeten die italienischen Gesundheitsbehörden knapp 690
Menschen, die binnen eines Tages mit dem Coronavirus starben, und
damit deutlich weniger als am Vortag (rund 820). In derselben Zeit
wurden mit etwa 26 300 Neuinfektionen gut 2000 weniger als am Freitag
registriert. Die Gesamtzahl der Corona-Toten lag damit bei knapp
54 400 und die der Infektionen bei rund 1,565 Millionen
Corona-Fällen.