Lucha vor Welt-Aids-Tag: Aufklärung bester Schutz vor Ausgrenzung

Stuttgart (dpa/lsw) - Der baden-württembergische Gesundheitsminister
Manne Lucha (Grüne) hofft, dass Unwissen über Aids und Vorurteile
gegen Menschen mit HIV weiter abgebaut werden. Mittlerweile wüssten
18 Prozent der Bevölkerung in Deutschland, dass das Virus unter
Therapie nicht übertragbar sei, sagte Lucha laut einer Mitteilung vom
Samstag, anlässlich des Welt-Aids-Tags am kommenden Dienstag (1.
Dezember). «Aufklärung ist der beste Schutz vor Ausgrenzung und
Diskriminierung und fördert das positive Miteinander ohne
Vorurteile.»

Bei früher Diagnose und frühem Behandlungsbeginn könne auch mit HIV
ein normales Leben geführt werden, erklärt Maike Biewen,
Geschäftsführerin der Aids-Hilfe Baden-Württemberg. «Unter wirksame
r
Therapie ist das Virus auch beim Sex ohne Kondom nicht übertragbar.»
Infizierte Menschen können gesunde Kinder zur Welt bringen und seien
meist auch durch die Therapie nicht eingeschränkt - «wohl aber durch
das Stigma, das an HIV haftet.»

In Baden-Württemberg lebten nach einer Schätzung des Robert
Koch-Instituts Ende 2019 11 100 Menschen mit HIV. Rund 10 000 der
Infizierten befanden sich in antiretroviraler Therapie, nahmen also
Medikamente, die eine Vermehrung des HI-Virus im Körper verlangsamen.
Geschätzt 990 Menschen könnten infiziert sein, ohne davon zu wissen.